Am 18. Dezember kam es an einer Windkraftanlage nahe der A33 in Borchen-Etteln im Kreis Paderborn erneut zu einem Zwischenfall: Die Spitze eines Rotorblattes brach ab und fiel auf einen angrenzenden Acker. Der Betreiber WestfalenWIND informierte zwei Tage später über den Vorfall. Verletzt wurde niemand, jedoch sind die Parallelen zu früheren Vorfällen alarmierend.
Wiederholte Vorfälle werfen Fragen auf
Bereits ein Jahr zuvor ereignete sich ein ähnlicher Schaden an einer benachbarten, baugleichen Windkraftanlage. Zudem gab es im März 2018 einen schweren Zwischenfall, bei dem zwei Rotorblätter während des Aufbaus erheblich beschädigt wurden. Bruchstücke flogen damals bis zu 800 Meter weit. Ein später vorgelegtes Gutachten stellte menschliches Versagen als Ursache für diesen Vorfall fest (westfalen-blatt: 20.12.24).
Kreis Paderborn reagiert mit Stilllegung
Nach dem erneuten Schaden hat der Kreis Paderborn sofort reagiert und fünf baugleiche Anlagen in der Region vorläufig stillgelegt, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Umfangreiche Untersuchungen wurden angeordnet, um die Ursache des Vorfalls zu klären und mögliche weitere Risiken zu minimieren.
Sicherheitsbedenken und Kritik
Die erneuten Vorfälle sorgen für anhaltende Kritik von Seiten der Anwohner und Umweltinitiativen. Die Bürgerinitiative „Gegenwind Borchen“, die sich bereits seit Jahren gegen die Windkraftanlagen in der Region ausspricht, sieht sich in ihren Sicherheitsbedenken bestätigt. „Die Häufigkeit solcher Vorfälle ist besorgniserregend und zeigt, dass die Sicherheitsstandards offenbar nicht ausreichen“, erklärte ein Sprecher der Initiative.
Betreiber bemüht sich um Transparenz
WestfalenWIND betonte, dass bei dem aktuellen Zwischenfall keine Gefahr für Menschen bestand. Der Betreiber versprach eine umfassende Überprüfung der betroffenen Anlagen und die transparente Kommunikation der Untersuchungsergebnisse. Dennoch stehen die Anlagen aktuell im Fokus einer breiten Öffentlichkeit, die weitere Schritte zur Vermeidung ähnlicher Vorfälle fordert.
Wiederholte Zwischenfälle erfordern Konsequenzen
Die Vorfälle in Borchen-Etteln werfen ernste Fragen zur Sicherheit und Wartung von Windkraftanlagen auf. Die wiederholten Schäden an baugleichen Anlagen verdeutlichen die Notwendigkeit einer kritischen Überprüfung der bestehenden Infrastruktur. Ob die Maßnahmen des Kreises Paderborn ausreichen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die betroffenen Anlagen müssen einer genauen technischen Prüfung unterzogen werden, um das Vertrauen in die Windkrafttechnologie zu wahren und die Sicherheit in der Region zu garantieren.
Lesen Sie auch:
- Neue Windräder im Windpark Jüchen werden aufgrund massiver Baumängel abgerissen
- Windradflügel im Kreis Gütersloh abgebrochen – winzige Splitter kontaminieren Maisfeld
- Gebrochene Rotorblätter bei GE Wind Energy Anlagen legen Windpark lahm
- Windkraftanlage verliert 22 Tonnen schweres Rotorblatt