ElringKlinger schließt Werk im Harz: Standort Thale vor dem Aus

Der Automobilzulieferer ElringKlinger hat angekündigt, sein Werk im Harz-Städtchen Thale zu schließen. Betroffen sind 33 Mitarbeiter, die das Unternehmen bereits über die Entscheidung informiert hat (volksstimme: 27.11.24).


Produktion in Thale: Metallbearbeitung und Schlüsselkomponenten

Seit der Übernahme des Werks im Jahr 2012 fertigte ElringKlinger in Thale hochspezialisierte Komponenten für die Automobilindustrie. Im Fokus standen Halterungen, Gehäuseteile sowie Reaktoren für verschiedene Fahrzeugtypen. Die Produktion in Thale war vor allem auf Metallbearbeitungsprozesse ausgelegt und galt als wichtiger Bestandteil der Lieferkette des Unternehmens. Diese Komponenten wurden sowohl in klassischen Verbrennungsmotoren als auch in modernen Antriebssystemen verwendet, was dem Werk eine hohe Flexibilität verlieh.

Auslaufender Großauftrag und harter Wettbewerb zwingen den Automobilzulieferer ElringKlinger sein Werk im Harz-Städtchen Thale zu schließen

Bild: ©ElringKlinger

Trotz umfangreicher Investitionen in die Produktionsanlagen und den Standort konnte das Werk den steigenden Anforderungen der Branche nicht mehr gerecht werden. Mit dem Ende eines Großauftrags im Februar 2025 und ausbleibenden Nachfolgeaufträgen verliert der Standort seine wirtschaftliche Grundlage.

Auslaufender Großauftrag und harter Wettbewerb

Ein entscheidender Grund für die Schließung ist der starke Wettbewerb in der Automobilzulieferindustrie. Laut ElringKlinger konnte sich das Werk in Thale bei Ausschreibungen nicht gegen kostengünstigere Anbieter aus anderen europäischen Ländern behaupten. Hinzu kommen die Herausforderungen eines sich wandelnden Marktes, in dem der Übergang zu Elektromobilität und nachhaltigen Technologien die Nachfrage nach traditionellen Fahrzeugkomponenten reduziert.

Für das Werk in Thale bedeutete dies, dass selbst bestehende Expertise und umfangreiche Investitionen nicht ausreichten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Der Automobilmarkt befindet sich in einer Transformation, die nicht alle Standorte gleichermaßen bewältigen können.


Teil der Transformationsstrategie „Shape30“

Die Entscheidung zur Werksschließung ist Teil von ElringKlingers Strategie „Shape30“, die darauf abzielt, die Unternehmensstruktur zukunftsfähig zu machen. Das Unternehmen überprüft aktiv seine Standorte und Produktgruppen, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Marktes und den wirtschaftlichen Zielen entsprechen. Es kompensiert Verluste an weniger profitablen Standorten durch den gezielten Ausbau wachstumsstarker Bereiche.

Für die 33 Mitarbeiter in Thale bedeutet die Schließung einen herben Einschnitt. In den nächsten Wochen stehen Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern an, um eine sozialverträgliche Lösung für die Betroffenen zu finden. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Schließung ein schwerer Schlag für die Region und die dortige Industrie.

ElringKlinger plant mit diesen Maßnahmen, sich stärker auf zukunftsträchtige Geschäftsfelder wie Elektromobilität und innovative Technologien zu konzentrieren. Doch die Schließung des Werks in Thale verdeutlicht, wie tiefgreifend die Veränderungen in der Automobilbranche die Zulieferindustrie treffen.

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