Die Schweizer wenden sich von der Elektromobilität ab. Laut einer aktuellen Studie planen drei Viertel der Schweizer keinen Kauf eines E-Fahrzeugs. Nur acht Prozent besitzen eines, während 18 Prozent den Kauf erwägen. Steigende Strompreise, teure Anschaffungskosten, sinkende Förderungen und Zweifel an der Nachhaltigkeit bremsen den einst gefeierten Markt. Die anfängliche Euphorie um E-Autos scheint endgültig vorbei (acs: 07.10.25).
Mehrheit der Schweizer gegen E-Autos – Interesse bricht ein
Das Umfrageergebnis zeigt eine deutliche Entwicklung: Die Zahl der Ablehnenden wächst stetig. In der Deutschschweiz lehnt ein Drittel der Bevölkerung Elektroautos grundsätzlich ab. Für viele Schweizer ist das Fahrzeug mit Akku schlicht zu teuer. Hohe Anschaffungskosten, gestiegene Strompreise und geringere Förderungen erschweren den Umstieg zusätzlich. Die viel beschworene Nachhaltigkeit verliert damit an Überzeugungskraft.

Die Studie bestätigt: Das Vertrauen der Konsumenten schwindet. E-Autos gelten nicht mehr als sichere Investition, sondern als finanzielles Risiko. Selbst staatliche Vergünstigungen können diesen Trend kaum bremsen.
Strompreise und Steuern treffen Schweizer Autofahrer hart
Seit Anfang 2024 verschlechtern sich die Rahmenbedingungen spürbar. Die Aufhebung der vierprozentigen Steuerbefreiung für Elektroautos belastet Käufer direkt. Zugleich stiegen die Strompreise laut der Eidgenössischen Elektrizitätskommission 2023 um 27 Prozent und 2024 um weitere 18 Prozent. Für viele Schweizer ist das Laden damit kaum noch günstiger als das Tanken.
Zudem kürzen mehrere Kantone ihre Förderungen oder schaffen sie ganz ab. Ohne finanzielle Anreize verliert die Elektromobilität ihren Reiz. Viele Konsumenten erkennen, dass die versprochene Nachhaltigkeit bei steigenden Kosten ins Wanken gerät.
Schweizer Autohändler kämpfen mit leeren Verkaufsräumen
Die Marktentwicklung zeigt sich auch im Handel. Händler klagen über vollen Lagerbestand und leere Showrooms. E-Autos stehen wie Blei. Selbst großzügige Rabatte bringen kaum Bewegung. Die Kombination aus hohen Anschaffungskosten, teuren Strompreisen und schwindender Förderung lässt potenzielle Käufer zögern.
In Gesprächen äußern viele Schweizer Zweifel an der Alltagstauglichkeit. Die Reichweite bleibt begrenzt, und die Ladeinfrastruktur reicht vor allem in ländlichen Gebieten nicht aus. Damit schwindet auch das Vertrauen in die versprochene Nachhaltigkeit des elektrischen Fahrens.
Umweltaspekte überzeugen Schweizer kaum noch
Knapp ein Drittel der Befragten kritisiert die ökologische Bilanz der Batterieproduktion. Der Abbau von Lithium und Kobalt, hoher Energieverbrauch und problematische Entsorgung mindern den Umweltvorteil deutlich. Neben der Nachhaltigkeit stören sich 21 Prozent an den Anschaffungskosten, 20 Prozent an der geringen Reichweite und 16 Prozent an zu wenigen Ladepunkten.
So verliert die Elektromobilität ihren grünen Glanz. Immer mehr Schweizer erkennen, dass hohe Kosten und begrenzte Alltagstauglichkeit den Nutzen relativieren.
Fazit: Schweizer Markt sendet ein deutliches Signal
Der E-Auto-Markt steht unter Druck. Drei Viertel der Schweizer lehnen Elektroautos ab – ein deutliches Signal an Politik und Industrie. Ohne stabile Strompreise, realistische Anschaffungskosten, wirksame Förderungen und glaubwürdige Nachhaltigkeit bleibt die Wende zur Elektromobilität in weiter Ferne.
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