Die Wiederinbetriebnahme der Atomkraftwerke wäre billiger als Habecks Industriestrompreis

Deutschlands Wirtschaft hat Probleme, Firmen verlagern ihre Produktionsstätten wegen hoher Energiepreise ins kostengünstigere Ausland. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) hat Pläne zur Linderung der Situation. Er möchte einen sogenannten Industriestrompreis einführen. Die Idee ist, dass der Staat den Strom für Unternehmen, die viel Energie benötigen, unterstützt. Habeck sieht das als Hilfestellung, bis genügend Strom aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht. Diese Unterstützung könnte jedoch bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr betragen! Allerdings zeigen aktuelle Daten: Die Preise für Strom aus Wind- oder Solaranlagen scheinen trotz weiterem Ausbau nicht wie immer wieder beteuert zu fallen!


Stromschock: Offshore-Windparks könnten Industrieunternehmen teurer zu stehen kommen als gedacht

Die letzte Auktion für Offshore-Windpark-Lizenzen fand in der Nord- und Ostsee statt. Das „Handelsblatt“ berichtet, dass die Gewinner insgesamt 12,6 Milliarden Euro für die Lizenzen ausgegeben haben. Das könnte eine Kehrseite haben. Industrieunternehmen, die ihren Strom von diesen Windparks beziehen wollen, könnten höhere Preise erleben. Das meint zumindest Dominik Hübler von Nera Economic Consulting (Handelsblatt: 02.08.23).

Teurer Grünstrom: Die Wiederbelebung der deutschen Atomkraftwerke wäre günstiger als die von Habecks Industriestrompreis
Teurer Grünstrom: Die Wiederbelebung der deutschen Atomkraftwerke wäre günstiger als die von Habecks Industriestrompreis
Bild: Tobias SCHWARZ / AFP

Strom von Offshore-Windparks könnte kostspieliger sein als erwartet. Dies widerspricht stark der Absicht der Bundesregierung, der Industrie preiswerten Strom aus erneuerbaren Quellen zu ermöglichen.

Dominik Hübler sprach mit dem „Handelsblatt“ über die Kosten von Windpark-Lizenzen. Er stellte fest, dass die Kosten auf den Preis des Stroms aufgeschlagen werden könnten. Das würde bedeuten, dass eine Megawattstunde Strom aus einem Windpark teurer sein könnte. Zwischen 24 Euro und 31,50 Euro könnten hinzukommen. Das passiert, wenn man die zusätzlichen 12,6 Milliarden Euro, die von dem Bieter gewonnen wurden, über 20 Jahre verteilt.


Teurer Grünstrom: Ist die Wiederbelebung von Atomkraftwerken die günstigere Alternative?

Kurzum: Der Offshore-Windstrom könnte deutlich teurer sein als angenommen. Ist Habecks Vision von preiswertem grünen Strom überhaupt erreichbar? Bemerkenswerterweise hat eine kürzlich durchgeführte brisante Studie aufgezeigt, dass Deutschland acht seiner stillgelegten Atomkraftwerke wieder in Betrieb nehmen könnte, um seine Industrie mit preiswertem Strom zu stabilisieren. Laut Ökonom Daniel Stelter (59) würden die Kosten dafür weniger als zwei Milliarden Euro pro Jahr betragen.

Warum also bis zu 30 Milliarden Euro pro Jahr ausgeben, wenn es eine kostengünstigere (und ebenso klimafreundliche) Alternative gibt? Stelter äußert in der BILD seine Besorgnis über Habecks Industriestrompreis: „Das Investment lohnt sich nur, wenn es Hoffnung auf niedrigere Energiekosten in der Zukunft gäbe. Aber genau das ist nicht der Fall. Aufgrund von Doppelstrukturen und teuren Speichern wird Strom dauerhaft teurer sein als an anderen Standorten, wo entweder die natürlichen Gegebenheiten günstiger sind oder die Politik weitsichtiger ist.“

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