Die neue E-Auto-Prämie – teure Illusion und Angriff auf die Marktwirtschaft

Die E-Auto-Prämie spaltet Politik und Wirtschaft. Während die Regierung sie als Motor für Klimaschutz, Marktwirtschaft, Elektromobilität, Subventionen und soziale Gerechtigkeit darstellt, sehen Experten eine gefährliche Fehlsteuerung. Die Förderung schafft künstliche Nachfrage, verzerrt Preise und öffnet den Weg für Missbrauch. Bereits in der Vergangenheit führte eine ähnliche Politik zu massiven Exporten subventionierter Fahrzeuge ins Ausland – ein teurer Fehler, der sich nun wiederholen könnte.


Mehrfachförderung bei der E-Auto-Prämie – Staat zahlt das Auto fast vollständig

Die neue E-Auto-Prämie erlaubt Zuschüsse auch beim Kauf gebrauchter Elektrofahrzeuge – selbst dann, wenn diese bereits zuvor gefördert wurden. Wird ein Fahrzeug mehrfach verkauft, kann jeder Käufer erneut eine Prämie beantragen. Damit finanziert der Staat nach mehreren Transaktionen nahezu den gesamten Kaufpreis. Händler profitieren, während Steuerzahler die Last tragen. Diese Praxis untergräbt sowohl die Marktwirtschaft als auch die Glaubwürdigkeit staatlicher Subventionen.

Die umstrittene E-Auto-Prämie sorgt für Kritik: Marktverzerrung, Missbrauch und teure Folgen für Steuerzahler und Wirtschaft
Die umstrittene E-Auto-Prämie sorgt für Kritik: Marktverzerrung, Missbrauch und teure Folgen für Steuerzahler und Wirtschaft

Missbrauch ist kein theoretisches Risiko: Schon frühere Förderprogramme der Elektromobilität führten zu massiven Fehlentwicklungen. Laut dem Center of Automotive Management (CAM) gingen 2022 rund 380 Millionen Euro verloren, weil geförderte Fahrzeuge nach kurzer Zeit ins Ausland verkauft wurden. Untersuchungen von ecomento.de (ecomento, 02.09.2022) und insideevs.de (insideevs, 09.03.2023) zeigen, dass ein erheblicher Teil der staatlich bezuschussten Autos gar nicht dauerhaft in Deutschland blieb.

Subventionen untergraben die Marktwirtschaft

Statt Wettbewerb zu fördern, zerstören Subventionen die Preislogik des Marktes. Hersteller und Händler kalkulieren ihre Preise nach staatlichen Zuschüssen, nicht nach realer Nachfrage. Dadurch verliert die Marktwirtschaft ihre Steuerungsfunktion. Künstlich erhöhte Preise und verzerrte Kaufanreize verhindern Innovation.

Die Kaufprämie verstärkt dieses Problem. Sie ersetzt Eigenverantwortung durch politische Steuerung und schwächt langfristig die Konkurrenzfähigkeit der heimischen Elektromobilität. Der Markt funktioniert nur, wenn Angebot, Nachfrage und Preis in Balance stehen – nicht, wenn Steuergeld diese Dynamik ersetzt.

Bürokratie statt Effizienz

Der bürokratische Aufwand rund um die E-Auto-Prämie wächst stetig. Neue Anträge, Nachweise und Kontrollen schaffen ein komplexes Fördersystem, das mehr Verwaltung als Fortschritt produziert. Die eigentlichen Ziele – Klimaschutz und technologische Modernisierung – geraten in den Hintergrund.

Politisch dient das Programm als Symbol für Handlungsfähigkeit, doch es löst keine strukturellen Probleme. Statt Ressourcen effizient zu nutzen, entsteht eine teure Förderspirale. Der Ausbau von Ladeinfrastruktur und Senkung der Strompreise würden mehr zur Förderung der Elektromobilität beitragen als jede neue Prämie.


Fehlende Infrastruktur und falsche Prioritäten

Ohne ein flächendeckendes Netz an Ladepunkten bleibt der Umstieg auf Elektrofahrzeuge ein Luxusprojekt. Besonders Bewohner von Mehrfamilienhäusern oder Stadtquartieren ohne Stellplätze profitieren kaum. Die Regierung lenkt Milliarden in Subventionen, während die Grundvoraussetzungen für massentaugliche Elektromobilität fehlen.

Gleichzeitig bleiben die Energiepreise hoch. Wer über Nachhaltigkeit spricht, muss über Stromkosten reden. Eine funktionierende Marktwirtschaft braucht faire Rahmenbedingungen, keine künstlichen Kaufanreize.

Fazit: Symbolpolitik ohne Marktlogik

Die E-Auto-Prämie steht sinnbildlich für eine Politik, die kurzfristige Schlagzeilen wichtiger nimmt als langfristige Stabilität. Subventionen ersetzen Wettbewerb, die Marktwirtschaft verliert ihre Dynamik, und die Elektromobilität wird zum politisch gesteuerten Projekt.

Solange Infrastruktur, Preisstrukturen und technologische Standards fehlen, bleibt die E-Auto-Prämie ein teures Experiment – und ein Beispiel dafür, wie gut gemeinte Förderpolitik den freien Markt aus dem Gleichgewicht bringt. (KOB)

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