Die Demokratische Republik Kongo hat den Export von Kobalt für mehrere Monate ausgesetzt. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Markt zu stabilisieren, da ein starkes Überangebot zuletzt zu massiven Preisrückgängen führte. Seit dem 22. Februar greift die Regelung, die von der nationalen Behörde für strategische Mineralien (ARECOMS) verordnet wurde. Nach drei Monaten erfolgt eine erneute Bewertung, um notwendige Anpassungen vorzunehmen (reuters: 25.02.25).
Wichtiger Rohstoff für die Industrie
Kobalt dient als essenzieller Bestandteil in Batterien für Elektroautos und Smartphones. Der Kongo stellt mit Abstand den größten Teil der weltweiten Lieferungen bereit. In den letzten Jahren wuchs die Fördermenge erheblich, insbesondere durch den chinesischen Konzern CMOC, der seine Produktion mehr als verdoppelte. Diese Entwicklung führte zu einem dramatischen Preisverfall. Gleichzeitig investieren Unternehmen verstärkt in Alternativen, um die Abhängigkeit von Kobalt zu reduzieren.

ARECOMS-Präsident Patrick Luabeya betonte, dass die Regulierung des Angebots eine Marktberuhigung ermöglichen soll. Der Minenminister Kizito Pakabomba unterzeichnete die Verordnung mit. Der Exportstopp betrifft sämtliche Produzenten im Land, unabhängig von ihrer Betriebsgröße.
Auswirkungen auf den Rohstoffmarkt
An den internationalen Börsen reagierten die Kobalt-Futures umgehend. Besonders an der Wuxi Stainless Steel Exchange in China stiegen die Kurse spürbar. Dennoch bleibt die Lage unsicher, da weiterhin ein großes Angebot existiert. Analysten erwarten, dass die Nachfrage langfristig nicht mit der hohen Produktion Schritt hält.
Der kongolesische Bergbau wird von internationalen Unternehmen dominiert. Neben CMOC sind auch Glencore und die Eurasian Resources Group bedeutende Marktteilnehmer. Während CMOC seine Fördermenge massiv erhöhte, agierten andere Unternehmen zurückhaltender. Glencore verzichtete auf eine Stellungnahme, während weder CMOC noch die Eurasian Resources Group direkte Reaktionen zeigten.
Kupferexport bleibt bestehen
Der Abbau von Kobalt erfolgt hauptsächlich als Nebenprodukt der Kupferförderung. Im Gegensatz zu Kobalt bleibt der Export von Kupfer unangetastet. Unternehmen dürfen weiterhin Kupfer ins Ausland liefern, da für diesen Rohstoff eigene Marktmechanismen greifen. Auch in diesem Bereich zählt CMOC zu den führenden Produzenten.
Zukünftige Strategien der Regierung
Die nächsten Monate zeigen, ob der Exportstopp den gewünschten Effekt erzielt. ARECOMS prüft weitere Maßnahmen zur Marktregulierung. Parallel verfolgt die Regierung das Ziel, die Verarbeitung strategischer Rohstoffe verstärkt im Inland zu halten. Eine höhere lokale Wertschöpfung soll die Abhängigkeit von schwankenden Weltmarktpreisen verringern und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes fördern.
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