Deutschland nicht mehr unter den Top 10 im Innovations-Ranking

Deutschland verliert im aktuellen Innovations-Ranking der Vereinten Nationen weiter an Boden. Statt unter den Top Ten reicht es nur für Rang elf, direkt hinter China. Der Global Innovation Index, den die UN-Organisation für geistiges Eigentum (Wipo) jährlich veröffentlicht, misst die Innovationskraft von fast 140 Volkswirtschaften. Grundlage bilden Indikatoren wie Forschungsausgaben, Patente, Hightech-Exporte und Investitionen in Risikokapital.


Innovationskraft schwächelt durch sinkende Forschungsausgaben

Die weltweite Innovationskraft zeigt deutliche Schwächen. „Der globale Innovationsmotor läuft nicht auf Hochtouren“, betonte Wipo-Generaldirektor Daren Tang. Forschungsausgaben wuchsen 2024 lediglich um 2,9 Prozent. Im Vorjahr lag das Plus noch bei 4,4 Prozent. Für 2025 erwartet die Organisation nur noch 2,3 Prozent.

Deutschland fällt aus den Top 10 beim Innovations-Ranking - Schwäche bei Forschungsausgaben, Patente und Wettbewerbsfähigkeit
Deutschland fällt aus den Top 10 beim Innovations-Ranking – Schwäche bei Forschungsausgaben, Patente und Wettbewerbsfähigkeit

Unternehmen in vielen Ländern steigerten ihre realen Budgets kaum. Durch die Inflation blieben die Forschungsausgaben fast stehen und erreichten lediglich ein Plus von einem Prozent. Dieser Wert liegt weit unter dem Durchschnitt der letzten Dekade von 4,6 Prozent.

Risikokapital konzentriert sich auf KI – Ranking verschiebt sich

Die Investitionen aus Risikokapital fließen fast ausschließlich in Künstliche Intelligenz in den USA. Andere Bereiche verlieren damit an Attraktivität. Das globale Ranking verändert sich dadurch spürbar. China schiebt sich in die Spitzengruppe und überholt erstmals Deutschland.

Patente in neuen Technologien gewinnen immer mehr Gewicht, während klassische Branchen zurückfallen. So wird sichtbar, wie Kapitalströme das Ranking verschieben und die Innovationskraft einzelner Länder unterschiedlich beeinflussen.

Schweiz führt das Ranking an, Deutschland verliert Wettbewerbsfähigkeit

An der Spitze bleibt die Schweiz unangefochten. Seit 2011 verteidigt sie Platz eins und liegt erneut vor Schweden und den USA. Es folgen Südkorea, Singapur, Großbritannien, Finnland, die Niederlande und Dänemark. China erreicht den zehnten Platz. Deutschland muss sich mit Rang elf zufriedengeben.

Trotz dieses Rückgangs sieht Wipo-Generaldirektor Tang in Deutschland weiterhin einen starken Innovationsmotor. Die Wettbewerbsfähigkeit hängt jedoch zunehmend davon ab, wie schnell die Industrie digitalisiert und wie konsequent Forschungsausgaben in Zukunft steigen.


Schwellenländer holen durch Patente und Forschungsausgaben auf

Auch andere Staaten verbessern ihre Position im Ranking. Indien belegt inzwischen Platz 38, die Türkei Platz 43. Beide Länder stärken ihre Innovationskraft durch gezielte Investitionen in Forschungsausgaben und Patente. Damit wächst der Druck auf etablierte Industrienationen, die ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern müssen.

Der Global Innovation Index gilt seit 2007 als internationaler Maßstab. Er zeigt, dass Forschungsausgaben, Patente und Risikokapital die Innovationskraft prägen. Länder, die ihre Industrie modernisieren, verschaffen sich entscheidende Vorteile im globalen Wettbewerb.

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