Deutschland als Ausnahme – alle großen Industrienationen setzen auf Kernkraft

Deutschland stellt eine Ausnahme unter den Industrienationen dar. Während Frankreich, China und die USA ihre Stromversorgung durch Kernkraft sichern, versucht Deutschland diesen Weg zu vermeiden. Doch genau dieser Sonderweg verstärkt die Energiekrise. Der weltweite Energiebedarf steigt, angetrieben durch Künstliche Intelligenz, Kryptowährungen und Rechenzentren. Mit einer Produktion von 550 bis 600 Terawattstunden reicht die deutsche Stromversorgung kaum aus, um die eigenen Bedürfnisse zu decken. Die Industrienation gerät dadurch unter Druck, denn Abhängigkeit von Importen und hohe Preise schwächen Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand.


Energie als Fundament von Wohlstand

Jede Epoche hatte ihren Schwerpunkt: erst Computer, dann Internet und Digitalisierung. Nun stehen wir am Beginn des Energiezeitalters. Wer günstige und stabile Stromversorgung sichern kann, wird über die Zukunft des Wohlstands entscheiden. In Deutschland jedoch überlagern ideologische Debatten die nüchterne Betrachtung von Kosten, Physik und Zeit. Ohne Kernkraft droht die Industrienation ihre führende Rolle zu verlieren.

Andere Länder gehen einen klareren Weg. Frankreich investiert in neue Reaktoren und entwickelt Technologien zur Fusion. Schweden baut ein Endlager in Forsmark, das Brennelemente für 100.000 Jahre sichert. China meldete 2024 einen Fusionsrekord mit 18 Minuten stabilen Plasma, Frankreich sogar 22 Minuten. Was lange wie Science-Fiction klang, rückt durch Forschung in greifbare Nähe.

Internationale Dynamik – Deutschland als Ausnahme

China setzt Maßstäbe: Innerhalb von fünf Monaten gingen 198 Gigawatt Solar und 46 Gigawatt Wind ans Netz. Parallel entstehen neue Kernkraftwerke und Großprojekte zur Fusion. Deutschland dagegen bleibt Ausnahme und verliert Zeit. Obwohl über 55 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen, reicht die Stromversorgung nicht. Energiepreise zählen zu den höchsten weltweit. Unternehmen verlagern Produktionen oder fahren sie zurück – die Energiekrise wirkt als Bremse für die gesamte Industrienation.

Besonders deutlich zeigt sich die Dimension bei Datenzentren. Prognosen gehen von 1.000 Terawattstunden weltweitem Stromverbrauch bis 2030 aus. Bis 2035 könnten es 1.300 Terawattstunden sein – mehr als Japans Jahresbedarf. Allein die geplanten „Stargate“-Campusse von OpenAI, Oracle und SoftBank benötigen bis zu zehn Gigawatt je Standort. Das entspricht mehreren modernen Kernkraftwerken für ein einziges Projekt.

Neue Reaktorkonzepte für eine sichere Stromversorgung

Die Zukunft liegt nicht in einem Entweder-oder zwischen Wind, Solar und Kernkraft, sondern in einem intelligenten Mix. Erneuerbare liefern günstigen Strom, wenn Wetter und Tageszeit passen. Kernkraft garantiert konstante Stromversorgung unabhängig von äußeren Faktoren. Kleine modulare Reaktoren (SMRs) gelten als besonders spannend. Sie werden in Fabriken gefertigt, lassen sich flexibel installieren und eignen sich für Rechenzentren oder Industrieparks. In den USA fördern Firmen wie NuScale und TerraPower diese Technologie aktiv.

Deutschland ignoriert diese Chancen und bleibt die Ausnahme. Doch ohne Investitionen in moderne Kernkraftwerke, SMRs und Fusionsforschung bleibt die Energiekrise ungelöst. Andere Industrienationen definieren längst neue Standards.


Von der Krise zur Chance

Die Vergangenheit brachte Fehlentscheidungen, hohe Strompreise und verpasste Investitionen. Doch aus Fehlern kann man lernen. Jetzt zählt Mut zu großen Schritten. Nur durch den entschlossenen Ausbau von Kernkraft und Fusion lässt sich die Stromversorgung sichern. Damit hat Deutschland die Möglichkeit, wieder als Industrienation Stärke zu zeigen.

Ein Jahrzehnt voller Disziplin und Investitionen könnte reichen, um die Ausnahme zu beenden. Dann läge die Chance, aus der Energiekrise gestärkt hervorzugehen. Kernkraft und Erneuerbare für heute. Fusion für morgen. (KOB)

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