Deutsche Wirtschaft vor existenzieller Krise – Geschäftsklimaindex sinkt vierten Monat in Folge

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer kritischen Phase, die eine tiefgreifende Rezession auslösen könnte. Zahlreiche Faktoren belasten das einstige Erfolgsmodell Deutschlands. Die jüngsten Konjunkturdaten zeichnen ein düsteres Bild: Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der als Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft dient, fiel im September auf nur 85,4 Punkte – der vierte Rückgang in Folge. Sowohl im verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor beurteilen die Unternehmen ihre Lage zunehmend schlechter (welt: 25.09.24).


Abwärtstrend in allen Bereichen

Der Rückgang der wirtschaftlichen Leistung betrifft fast alle Sektoren, was sich auch im Geschäftsklimaindex widerspiegelt. Besonders die Automobilbranche leidet stark, was sich auf andere Branchen auswirken könnte. Einzig im Baugewerbe und im Gastgewerbe zeigen sich leichte Erholungen. Doch selbst diese positiven Ausnahmen beruhen laut Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei DWS, hauptsächlich auf der extrem schlechten Ausgangslage. Von einem Aufschwung kann daher keine Rede sein.

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Rezession. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt zum vierten Mal in Folge
Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Rezession. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt zum vierten Mal in Folge
Bild: Ki-generiert

Auch Daniel Hartmann von der Investmentgesellschaft Bantleon warnt, dass eine tiefe Rezession droht, sollte der Einbruch im Automobilsektor weiter anhalten. Ein weiterer Indikator für die schlechte Lage ist der Einkaufsmanagerindex, der ebenfalls unter die Marke von 50 Punkten gefallen ist, was auf eine Rezession hinweist.

Globale Einflüsse und interne Schwächen

Ein wesentlicher Faktor für die Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft ist der schwache Welthandel, insbesondere die langsame Erholung Chinas. Deutschland, das stark von der Globalisierung profitiert hat, leidet nun besonders unter der Deglobalisierung. Gleichzeitig belasten die hohe Inflation und der Kaufkraftverlust die Konsumnachfrage. Auch das Konsumverhalten hat sich seit der Pandemie stark verändert. Der Fokus liegt jetzt auf Freizeit und Reisen, während der Warenkonsum zurückgeht – ein Trend, der besonders die Industrie trifft.

Laut Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, spielt zudem der Arbeitskräftemangel eine zentrale Rolle. Der demografische Wandel verschärft die Krise im Dienstleistungssektor, der ohnehin schon mit zahlreichen Herausforderungen kämpft. Ohne gezielte Reformen und Strategien könnte sich die Lage weiter verschlimmern.

Gefahr durch US-Handelspolitik

Besonders kritisch für die deutsche Wirtschaft ist die ungewisse politische Lage in den USA. Eine Wiederwahl Donald Trumps könnte erhebliche Folgen haben. Sollten Trumps angekündigte Zölle auf Importe aus China und anderen Ländern Realität werden, könnten deutsche Exporte massiv einbrechen. Laut einer Studie des Ifo-Instituts könnte das zu einem Rückgang der Exporte um bis zu zwei Prozent führen, was etwa 35 Milliarden Euro entspricht. Besonders betroffen wären die Automobil- und Pharmaindustrie, deren Exporte in die USA um über 30 Prozent zurückgehen könnten.

Die Folgen dieser Politik würden nicht nur auf den US-Markt begrenzt bleiben. Auch der Handel mit China könnte stark zurückgehen, da die chinesische Nachfrage nach deutschen Zwischenprodukten nachlassen würde. Dies hätte ebenfalls negative Auswirkungen auf andere Exportmärkte wie Kanada und Mexiko.


Notwendigkeit von Reformen

Angesichts dieser Situation fordern Experten mutige Reformen. Michael Herzum von Union Investment betont, dass Deutschland dringend handeln muss, um die Krise abzuwenden. Er verweist auf den Bericht von Mario Draghi zur Wettbewerbsfähigkeit der EU, der auch für Deutschland Wege aus der Krise aufzeigt. Vor allem müsse die deutsche Regierung die Bürokratie abbauen und die Bildungs- sowie Integrationspolitik reformieren, um den demografischen Wandel abzufedern.

Trotz der düsteren Aussichten gibt es jedoch auch Hoffnung. Martin Moryson sieht eine Chance auf Erholung, sobald die globale Konjunktur wieder anzieht. Auch Michael Herzum setzt auf steigende Realeinkommen und mögliche Zinssenkungen, die zur Stabilisierung beitragen könnten. Schließlich hofft Holger Schmieding von der Berenberg Bank, dass die Bundestagswahlen im kommenden Jahr positive Impulse setzen und die wirtschaftliche Lage verbessern.

Deutschland steht vor einer herausfordernden Zeit, aber mit den richtigen Maßnahmen könnte der Abwärtstrend gestoppt und eine neue Wachstumsphase eingeleitet werden.

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