Briefträger und Paketboten erhielten kürzlich eine erfreuliche Nachricht: Ein neuer Tarifvertrag brachte ihnen eine bessere Bezahlung. Doch nun folgt eine bittere Kehrtwende. Das Unternehmen plant, bis Jahresende in Deutschland 8000 Stellen zu streichen. Die Post begründet diesen Schritt mit den hohen Kosten. Betroffen ist der Brief- und Paketbereich von DHL in Deutschland, der zuletzt rund 187.000 Beschäftigte hatte. Damit sollen etwa vier Prozent der Stellen entfallen. Der Abbau soll sozialverträglich erfolgen, um betriebsbedingte Kündigungen möglichst zu vermeiden (welt: 06.03.35).
Sparprogramm trifft auch andere Bereiche
Die Stellenstreichungen betreffen nicht nur das Deutschland-Geschäft. Auch in anderen Bereichen des weltweit operierenden Logistikkonzerns DHL sind Einsparungen geplant. Der Konzern beschäftigt global etwa 600.000 Menschen.

Besonders hohe Kosten belasten das Geschäft. Trotz eines Umsatzanstiegs von drei Prozent auf 84,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sank das Betriebsergebnis (Ebit) um 7,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. Die aktuellen Sparmaßnahmen sollen Einsparungen von über einer Milliarde Euro ermöglichen.
Probleme im Deutschland-Geschäft
Das Geschäftsfeld Post & Paket Deutschland erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 17,3 Milliarden Euro, was einem Plus von 2,7 Prozent entspricht. Gleichzeitig fiel das Betriebsergebnis um 5,6 Prozent auf 821 Millionen Euro. Dabei war die sinkende Briefmenge eine Herausforderung, denn insbesondere die Werbepost ging stark zurück. Dagegen wuchs das Paketvolumen an.
Die Post kämpft mit strukturellen Problemen im Heimatmarkt. Andere Konzernbereiche erweisen sich als profitabler, etwa der Express-Versand, den Firmen für zeitkritische Sendungen nutzen. Auch das Geschäft mit Lieferketten-Dienstleistungen und Frachttransporten ist lukrativer. Dennoch hinterlassen schwache Konjunkturaussichten und geopolitische Unsicherheiten auch dort ihre Spuren. Das Management blickt vorsichtig in die Zukunft. „Wir erwarten auch für 2025 eine volatile weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage“, erklärte Konzernchef Tobias Meyer.
Preiserhöhungen reichen nicht aus
Zum Jahreswechsel verteuerte sich das Briefporto um 10,5 Prozent. Die Post hatte auf eine stärkere Preisanhebung gehofft, doch die Bundesnetzagentur ließ dies nicht zu. Zwei Tage nach einem neuen Tarifabschluss mit Verdi folgt nun die Ankündigung des Stellenabbaus.
Der Tarifvertrag bringt rund 170.000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung von zunächst zwei Prozent und im zweiten Jahr um weitere drei Prozent. Zusätzlich erhalten alle einen Extra-Urlaubstag, langjährige Mitarbeiter einen weiteren zusätzlichen freien Tag.
Kostensenkung als Ziel
Nach der Einigung betonte DHL-Vorständin Nikola Hagleitner die Notwendigkeit weiterer Einsparungen. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der gestiegenen Personalkosten müsse das Unternehmen Kostensenkungsmaßnahmen ausweiten und beschleunigen. Konkrete Details dazu wurden zunächst nicht genannt. Nun steht fest: Der Konzern reagiert mit Stellenkürzungen.
Mit diesen Maßnahmen will die Post ihr Deutschland-Geschäft effizienter gestalten. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Sparpläne auf den Service und die Zukunft der Beschäftigten auswirken.
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