Der Automobilzulieferer Bertrandt AG baut bis zu 1200 Stellen ab

Der Automobilzulieferer Bertrandt mit Sitz in Ehingen, Baden-Württemberg, hat einen Stellenabbau angekündigt. Bertrandt ist auf Ingenieurdienstleistungen spezialisiert und unterstützt Automobilhersteller in der Entwicklung von Fahrzeugen, Antriebstechnologien und elektronischen Systemen. Bis zu 1200 Arbeitsplätze in Deutschland stehen auf der Streichliste. Grund für diesen drastischen Schritt ist die anhaltende Krise in der Automobilbranche, die seit einiger Zeit auch die Zulieferer hart trifft. Das an der Börse notierte Unternehmen betonte, dass der Stellenabbau notwendig sei, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben (donaukurier: 30.09.24).


Ursachen und Hintergründe der Automobilkrise

Die Automobilindustrie befindet sich im Umbruch. Die Nachfrage nach klassischen Verbrennungsmotoren sinkt kontinuierlich, während der Übergang zu alternativen Antriebstechnologien schleppend vorangeht. Dies trifft besonders die Zulieferer, die auf den Bau von Komponenten für Benzin- und Dieselmotoren spezialisiert sind. Bertrandt, bekannt für seine Ingenieurdienstleistungen und die Entwicklung von Fahrzeugkomponenten, spürt diese Veränderungen in der Branche besonders stark. Viele Aufträge brechen weg, und der Kostendruck steigt.

Die Bertrandt AG, mit Sitz in Baden-Württemberg, kündigt Abbau von 1200 Stellen an und schließt betriebsbedingte Kündigungen nicht aus

Gleichzeitig stellt die Corona-Pandemie eine zusätzliche Belastung dar. Lieferketten sind gestört, Produktionsprozesse verlangsamen sich, und die Nachfrage nach Neuwagen ist weltweit eingebrochen. Diese Kombination von Faktoren zwingt Unternehmen wie Bertrandt, harte Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Überleben zu sichern.

Auswirkungen des Stellenabbaus

Die geplanten Stellenkürzungen betreffen vor allem den Standort Deutschland. Dabei konzentriert sich Bertrandt darauf, effizienter zu arbeiten und Prozesse zu optimieren, um die Kosten zu senken. Ziel sei es, die Flexibilität des Unternehmens zu erhöhen und auf die veränderten Marktbedingungen zu reagieren. Dennoch ist der Abbau von bis zu 1200 Arbeitsplätzen ein herber Schlag für die Belegschaft. Besonders betroffen sind Fachkräfte aus der Entwicklungs- und Ingenieurabteilung, deren Expertise auf Technologien basiert, die in der Zukunft möglicherweise weniger gefragt sind.

Bertrandt kündigte an, dass betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen sind. Das Unternehmen plant jedoch, so sozialverträglich wie möglich vorzugehen und will in enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen Lösungen finden. Neben Abfindungsprogrammen wird über Altersteilzeitmodelle nachgedacht, um den Stellenabbau abzumildern.


Zukunftsaussichten für Bertrandt

Trotz der aktuellen Herausforderungen sieht Bertrandt auch Chancen in der Krise. Der Konzern möchte sich stärker auf zukunftsträchtige Technologien wie Elektromobilität und autonomes Fahren konzentrieren. Hier bestehen Wachstumspotenziale, die das Unternehmen nutzen will, um sich langfristig neu aufzustellen. Durch Investitionen in diese Bereiche hofft Bertrandt, sich besser auf die Anforderungen der zukünftigen Mobilität auszurichten und neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Langfristig könnte der Wandel hin zu alternativen Antrieben auch zu neuen Chancen für Bertrandt führen. Die Automobilbranche wird sich weiterentwickeln, und die Nachfrage nach innovativen Technologien wird steigen. Bertrandt plant, durch strategische Partnerschaften und gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung seine Position auf dem Markt zu festigen. Die Ausrichtung auf neue Technologien soll den Umsatz in den kommenden Jahren wieder stabilisieren.

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