Das Northvolt-Drama geht weiter – jetzt droht auch die Übernahme durch Lyten zu scheitern

Lyten steht im Fokus der europäischen Batteriepolitik. Das US-Unternehmen wollte Northvolts Giga-Fabrik in Heide übernehmen, doch neue Rückschläge erschüttern das Vertrauen. Während Québec die Insolvenz der dortigen Tochter erklärt, versucht Lyten in Europa mit alten Northvolt-Managern die Wende bei der Herstellung von Batteriezellen (capital: 09.09.25).


Québec-Insolvenz als Warnsignal

Ein Gericht in Kanada hat die Northvolt-Tochter in Québec insolvent erklärt. Die Provinz fordert Millionen zurück, weil Lyten keinen tragfähigen Plan präsentierte. Wirtschaftsministerin Christine Fréchette nannte das Projekt offen „nicht erfolgreich“. Dieses klare Signal bringt Unruhe in Schleswig-Holstein und zeigt, wie hoch die Messlatte für internationale Investoren liegt.

Lyten im Fokus - Kanadas Ausstieg nach Québec-Insolvenz gefährdet Übernahme der Batteriefabrik von Northvolt  in Heide
Lyten im Fokus – Kanadas Ausstieg nach Québec-Insolvenz gefährdet Übernahme der Batteriefabrik von Northvolt in Heide

Das gescheiterte Projekt schwächt den strategischen Standort Kanada und verstärkt zugleich den Druck auf das geplante Werk in Heide. Lyten muss nun beweisen, dass die Übernahme des deutschen Projekts auf stabiler Basis ruht.

Rückkehr alter Manager stärkt Lyten

In Europa formiert sich eine neue Führung. Lyten holt erfahrene Köpfe von Northvolt zurück. Matthias Arleth übernimmt als CEO in Schweden, während weitere Ex-Manager zentrale Werke in Skellefteå und Västerås steuern. Diese Personalpolitik schafft Hoffnung auf einen Neustart.

Die geplante Batteriefabrik in Heide mit 15 Gigawattstunden Kapazität bleibt ein Kernziel. Batteriezellen gelten als Schlüsseltechnologie für Europas Industrie, doch ohne Vertrauen droht das Prestigeprojekt an Glaubwürdigkeit zu verlieren.

Schleswig-Holstein fordert Klarheit

In Kiel wächst der Druck auf die Landesregierung. FDP-Politiker Bernd Buchholz verlangt eine viel gründlichere Prüfung. Québec handle nicht leichtfertig, daher brauche es volle Transparenz. Der Landtag erwartet kommende Woche klare Antworten zum Stand der Übernahme.

Die Politik muss abwägen: Zukunftstechnologie auf der einen Seite, hohes Risiko auf der anderen. Ohne gesicherte Finanzierung bleibt die Batteriefabrik in Heide ein unsicheres Versprechen.


Bundesebene bleibt skeptisch

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche distanziert sich. Sie hätte das Kapitel Lyten gern geschlossen, doch der Rückschlag in Québec macht dies unmöglich. Für Berlin bedeutet das: Noch mehr Kontrolle und weniger Vorschussvertrauen.

Europa braucht zwar neue Batteriezellen-Kapazitäten, doch Projekte wie Heide dürfen nicht erneut ins Wanken geraten. Nur mit klarer Strategie kann Lyten beweisen, dass es nicht Teil, sondern Lösung des Northvolt-Dramas ist.

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