Zum Jahresbeginn hat die Regierung die Kaufprämie für Plug-in-Hybride gestrichen. Diese Modelle verlieren dadurch massiv an Attraktivität, insbesondere bei Dienstwagen. Flottenbetreiber ziehen deshalb entweder reine Elektroautos vor oder stellen ihren Fuhrpark wieder auf Fahrzeuge mit Dieselmotoren um.
Entfall der Förderung für Plug-in-Hybride: Dienstwagenflotten passen sich an
Dienstwagen sind ein bedeutender Anteil der Verkäufe deutscher Autohersteller. Bestimmte Modelle wie der Audi A4 werden zu mehr als 80 Prozent als Dienstwagen verkauft. Selbst in der neuen Ära der Elektroautos bleibt dieser Trend bestehen – weniger aus Umweltschutzgründen, sondern aufgrund der bevorzugten Behandlung von E-Fahrzeugen bei der Dienstwagen-Besteuerung.
Durch den Entfall der Förderung für Plug-in-Hybride erhöht sich deren Kaufpreis erheblich. Die Auswirkungen waren schnell zu spüren: Im Januar 2023 sanken die Neuzulassungen von E-Autos und Hybriden drastisch. Laut der „Automobilwoche“ führt das Ende der staatlichen E-Zuschüsse für gewerbliche Kunden zu einem Umdenken bei den Flotten (Automobilwoche: 04.02.23). Obwohl die vergünstigte Dienstwagen-Besteuerung mit 0,5 Prozent erhalten bleibt, profitieren davon vor allem die Fahrer und nicht die Unternehmen. Brancheninsider gehen davon aus, dass die Unternehmen ihre Fuhrpark-Vorgaben jetzt anpassen und Plug-in-Modelle aus ihrer Liste streichen werden. „Ich gehe davon aus, dass der Verbrenner, insbesondere der Diesel, kurzfristig wieder zurückkehren wird“, sagt Dataforce-Analyst Benjamin Kibies in der „Automobilwoche“.
Dienstwagen trotz Elektro-Ära: Warum Diesel für manche Flotten immer noch die bessere Wahl ist
Für viele Dienstwagen-Fuhrparks, in denen die Fahrzeuge alle drei oder vier Jahre ausgetauscht werden, ist das EU-weite Verbot von Verbrennungsmotoren noch weit entfernt. Auch in der Praxis haben Diesel-Fahrzeuge einen handfesten Vorteil. Während der Realverbrauch von Plug-in-Hybriden oft erheblich höher ausfällt als versprochen, bleibt der Diesel bei jeder Fahrt sparsam unterwegs. Je länger die täglich zurückgelegten Strecken sind und je kürzer die verfügbaren Ladezeiten unterwegs sind, desto größer wird die Überlegenheit des Diesels gegenüber dem Plug-in-Hybrid.
Das Angebot an neuen Diesel-Modellen ist in letzter Zeit jedoch stark geschrumpft, da die Hersteller ihr Portfolio auf batteriebetriebene Autos umstellen. Insbesondere Audi und Volkswagen beschleunigen ihren Diesel-Ausstieg, genauso wie Mercedes. Der CEO von BMW, Oliver Zipse, betonte jedoch oft, dass sie ihre Verbrennungsmotoren parallel zur Elektro-Offensive weiter verkaufen werden, solange „es einen Markt dafür gibt“. Mazda schwimmt ebenfalls gegen den Trend und hat gerade einen nagelneuen Sechszylinder-Dieselmotor mit dem SUV CX60 vorgestellt.
Dataforce prognostiziert, dass das Jahr 2023 wirtschaftlich gesehen recht gut verlaufen wird, egal ob die Fahrzeuge mit Verbrenner- oder E-Antrieb ausgestattet sind. Laut Prognose wird es insgesamt 836.000 gewerbliche PKW-Neuzulassungen geben.