Dänemarks einziger Anbieter von Wasserstoff-Tankstellen stellt Betrieb ein

In Dänemark, bekannt für seine fortschrittlichen Umweltinitiativen, erleben Wasserstoff-Autobesitzer derzeit einen Rückschlag. Der einzige Anbieter von Wasserstoff-Tankstellen im Land hat sich nach einer Reihe technischer Schwierigkeiten dazu entschlossen, seine Tankstellen nicht weiterzubetreiben. Für die umweltbewussten Bürger, die in Wasserstofftechnologie investiert haben, bedeutet dies eine erhebliche Einschränkung (winfuture: 23.09.23).


Wasserstoff-Tankstellen in Dänemark vor dem Aus: Fahrer suchen Alternativen im Ausland

Zunächst klang alles vielversprechend. Es gab Pläne für eine Erweiterung des Tankstellennetzes. Aber dann trafen „unüberwindbare Probleme“ das Unternehmen. Überraschend war, dass die Tankstellen selbst nicht das zentrale Problem darstellten. Der eigentliche Kern des Problems waren die Lastwagen, die den Wasserstoff zu den Tankstellen beförderten. Bereits im Sommer wurden bei diesen Lkw erhebliche Sicherheitsmängel entdeckt. Undichte Ventile führten zu gefährlichen Lecks, ein Umstand, der potenzielle Risiken birgt und bislang ohne Lösung blieb. Das Resultat? Dänische Fahrer von Wasserstoffautos müssen jetzt längere Wege in Kauf nehmen und ins benachbarte Ausland fahren, nur um ihre Fahrzeuge aufzutanken.

Wasserstoff-Tankstellen in Dänemark vor dem Aus - einziger Betreiber stellt Betrieb ein - Fahrer suchen Alternativen im Ausland
Wasserstoff-Tankstellen in Dänemark vor dem Aus – einziger Betreiber stellt Betrieb ein – Fahrer suchen Alternativen im Ausland
Bild: Baranekstuttgart, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Everfuel, das in dieser Angelegenheit betroffene Start-up, klärte die Situation in einem Gespräch mit dem Online-Magazin Spiegel. Dort bestätigte das Unternehmen, dass sie ihre Aktivitäten in Bezug auf das dänische Tankstellennetz einstellen würden. Aber es geht nicht nur um technische Herausforderungen. Der wahre Knackpunkt liegt im Geschäftsmodell selbst. Laut Everfuel zeigt die aktuelle Marktsituation, dass das Geschäft mit Wasserstoff-Tankstellen nicht profitabel ist. Der Spiegel zitierte Jacob Krogsgaard, den Geschäftsführer von Everfuel, der klarmachte: „Ein unreifer Markt spreche dagegen, auf Wasserstoffautos zu setzen.“


Was kommt als Nächstes für Everfuel?

Statt sich zu verzetteln, schaut Everfuel in die Zukunft. Das Unternehmen hat vor, sich auf die Produktion von Wasserstoff für die Industrie zu fokussieren. Das bedeutet die Nutzung großer Elektrolyseure, die durch Windenergie betrieben werden. Diese Umstellung stellt nicht nur eine umweltfreundliche Alternative dar, sondern verspricht auch stabile Einnahmen für das Unternehmen. Um diesen neuen Kurs zu unterstützen, hat Everfuel bereits einen strategischen Partner gefunden und plant den Bau einer Pipeline, die bis nach Deutschland reicht.

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