Chinesische „künstliche Sonne“ stellt neuen Weltrekord auf

Die Chinesische „künstliche Sonne“ hat einen neuen Weltrekord in der Kernfusion aufgestellt. Der experimentelle fortgeschrittene supraleitende Tokamak Reaktor (EAST) hat im jüngsten Experiment einen kontinuierlichen Hochtemperatur-Plasmabetrieb für 1056 Sekunden erreicht. Damit hat der Reaktor die längste Betriebszeit dieser Art weltweit.


Den Durchbruch gab Gong Xianzu, ein Forscher am Institut für Plasmaphysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (ASIPP), bekannt. Der Reaktor befindet sich in Heifei, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Anhui.

Chinesische "künstliche Sonne" stellt neuen Weltrekord auf mit kontinuierlichem Hochtemperatur-Plasmabetrieb für 1056 Sekunden.
Chinesische „künstliche Sonne“ stellt neuen Weltrekord auf mit kontinuierlichem Hochtemperatur-Plasmabetrieb für 1056 Sekunden.

Gong Xianzu sagte laut dem chinesischen Nachrichtenmagazin XinhuaNet folgendes:

„In einem Experiment im ersten Halbjahr 2021 erreichten wir 101 Sekunden lang eine Plasmatemperatur von 120 Millionen Grad Celsius. Diesmal wurde der stationäre Plasmabetrieb 1056 Sekunden lang bei einer Temperatur nahe 70 Millionen Grad Celsius aufrechterhalten. Damit haben wir zudem eine solide wissenschaftliche und experimentelle Grundlage für den Betrieb eines Fusionsreaktors.“


Chinesische „künstliche Sonne“ – Klimaschutz steht im Vordergrund

Das ultimative Ziel von EAST ist es, eine Kernfusion wie die Sonne zu erzeugen. Hierfür wird außerdem das im Meer reichlich vorhandene Deuterium verwendet, um einen stetigen Strom sauberer Energie bereitzustellen.

Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Erdgas sind die für die „künstliche Sonne“ benötigten Rohstoffe auf der Erde zudem nahezu unbegrenzt. Daher gilt Fusionsenergie als die ideale „ultimative Energie“ für die Zukunft der Menschheit.

Kernfusion ist trotz vieler Durchbrüche immer noch weit von der Realität entfernt

Trotz einer jahrzehntelangen Forschungen der Wissenschaftler der Welt sind Fusionsreaktoren jedoch noch weit von der Realität entfernt.

Die beiden größten Herausforderungen bestehen darin, sowohl die Temperatur über 100 Millionen Grad Celsius zu halten als auch lange Zeit auf einem stabilen Niveau zu arbeiten.


Ähnliche Bemühungen laufen in den Vereinigten Staaten, Europa, Russland und Südkorea. China ist auch eines von 35 Ländern, die am Megaprojekt International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER) in Frankreich beteiligt sind.

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