Laut Bundesnetzagentur stehen Deutschland bei einem Gasmangel sehr harte Zeiten bevor. Nahezu alle Bereiche der Wirtschaft wären davon betroffen und das würde schwerwiegende Folgen für die gesamte Bevölkerung haben.
Gasmangel wird Bevölkerung hart treffen
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, sagte dazu im Handelsblatt: „Es ist leider nicht völlig auszuschließen, dass wir Entscheidungen treffen müssen, die furchtbare Konsequenzen für Unternehmen, für Arbeitsplätze, für Wertschöpfungsketten, für Lieferketten, für ganze Regionen haben“. Ein Gasmangel würde die Bevölkerung in allen Lebensbereichen hart treffen. Deshalb ruft er alle Gasverbraucher dazu auf, sofort Gas zu sparen, um die fast leeren Gasspeicher nicht noch weiter zu belasten. Laut Müller arbeitet die Bundesnetzagentur mit Hochdruck daran, einen Gasmangel zu vermeiden. In erster Linie ginge es jetzt darum, Einsparpotentiale zu finden. „Wir waren alle viel zu lange, viel zu sorglos. Wir wollen nicht, dass die dritte Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen werden muss.“
Bundesnetzagentur übernimmt in der dritten Stufe des Notfallplans die Gasverteilung
In der dritten Stufe des Notfallplans sieht die Verordnung vor, dass die Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler oder die Bundesländer als Lastverteiler hoheitliche Maßnahmen gemäß Gassicherungsverordnung durchführen. Damit kann die Bundesnetzagentur aktiv in den Gasmarkt eingreifen. Das vorgegebene Ziel ist es dabei den lebenswichtigen Bedarf an Gas unter besonderer Berücksichtigung der geschützten Kunden zu sichern. Dabei geht es auch darum, die Folgeschäden bei einer Rationierung zu minimieren.
Behörde will bis Ende Mai alle Großverbraucher erfassen
Um entsprechend gezielt eingreifen zu können, plant die Behörde eine umfassende Erhebung des industriellen Gasverbrauchs. Dazu will die Bundesnetzagentur bis Ende Mai bei den 2.500 größten Gasverbrauchern eine Abfrage starten, um einen Überblick bezüglich des Verbrauchs zu bekommen. Forderungen aus der Politik bereits Abschaltungen zu planen, bevor es zu einer Mangelsituation kommt, wies Müller allerdings zurück. Dazu sagte er: „Eine verbindliche Abschaltliste ist eine absurde Vorstellung, die der Dynamik nicht gerecht wird“. Zunächst ginge es erst einmal darum, alle Potenziale zu nutzen, die auf freiwilliger Basis ausgeschöpft werden können. Es gelte eine Abschaltung von Verbrauchern so lange wie möglich zu verhindern.