Weltweit erfolgt ein umfassender Rückruf für alle vollelektrischen Mini Cooper SE-Modelle. Grund dafür ist ein erhöhtes Brandrisiko, das durch undichte Hochvolt-Batterien verursacht werden kann. Besitzer dieser Fahrzeuge sollten die Warnungen ernst nehmen, da bereits zwei Fahrzeuge – eines in den USA und eines in Deutschland – in Flammen aufgegangen sind. Diese Brände traten im Oktober des vergangenen Jahres und im Januar dieses Jahres auf. Erfreulicherweise sind dabei keine Unfälle oder Verletzungen dokumentiert worden (vol: 30.08.24).
Undichte Hochvolt-Batterie als Hauptursache
Nach Angaben von Mini liegt das Problem in einer möglichen Undichtigkeit des Gehäuses der Hochvolt-Batterie. Diese Undichtigkeit könnte das Eindringen von Feuchtigkeit ermöglichen, was zu einem Isolationsfehler führt. Ein solcher Fehler zeigt sich durch eine Warnmeldung im Cockpit, die lautet: „Weiterfahrt möglich. Hochvolt-System.“
Das eigentliche Risiko besteht jedoch nicht nur in einem eventuellen Brand. Auch eine plötzliche Abschaltung der Batterie während der Fahrt ist möglich, was das Fahrzeug unkontrolliert zum Stillstand bringen könnte. Besonders beunruhigend: Selbst abgestellte Fahrzeuge sind nicht vor einem möglichen Brand geschützt.
Software-Update statt physischer Reparatur
BMW, der Mutterkonzern von Mini, hat sich entschieden, das Problem nicht durch eine mechanische Reparatur zu lösen. Stattdessen setzt das Unternehmen auf ein Software-Update. Diese Software verfügt über eine spezielle Diagnosefunktion, die Isolationsfehler im Hochvoltsystem erkennen soll. Sollte ein solcher Fehler festgestellt werden, wird die Batterie automatisch auf unter 30 Prozent ihrer Kapazität entladen, um das Brandrisiko zu verringern. Diese Lösung mag ungewöhnlich erscheinen, zeigt jedoch den aktuellen Trend in der Automobilindustrie, vermehrt auf Softwarelösungen zu setzen.
Betroffene Fahrzeuge und notwendige Schritte für Kunden
Der Rückruf erstreckt sich über den gesamten Produktionszeitraum der ersten Generation des Mini Cooper SE. Konkret betrifft es Modelle, die zwischen November 2018 und Januar 2024 vom Band gelaufen sind. Weltweit sind schätzungsweise 150.000 Fahrzeuge betroffen. Die Besitzer dieser Fahrzeuge werden entweder per Post oder durch eine direkte Nachricht in ihrem Fahrzeug informiert. In jedem Fall sollten sie schnellstmöglich einen Termin bei ihrem Mini Service Partner vereinbaren. Zeigt das Cockpit die oben genannte Warnmeldung, ist ein sofortiger Werkstattbesuch unvermeidlich. Die Werkstatt wird dann den Fehler genauer untersuchen und, falls nötig, das undichte Bauteil austauschen.