Die deutsche Wirtschaft bereitet dem Ausland erhebliche Sorgen. In einer umfassenden Analyse kritisiert das US-Portal Bloomberg die wirtschaftspolitischen Entwicklungen in Deutschland scharf (bloomberg: 28.07.24). Der Tenor ist eindeutig: „Deutschland wird zum Ballast für Europa“.
Deutschland als wachstumsschwacher Bremsklotz in Europa: Bloomberg deckt alarmierende Wirtschaftszahlen auf
Die Zahlen sprechen für sich: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst nur minimal. Für das laufende Jahr wird lediglich ein Plus von 0,1 Prozent erwartet – ein mageres Ergebnis im Vergleich zu den 0,2 Prozent des ersten Quartals. Bloomberg betont, dass dies kein neues Phänomen sei.
Seit Olaf Scholz (SPD) im Dezember 2021 Bundeskanzler wurde, gibt es zehn veröffentlichte BIP-Werte. Über die Hälfte dieser Werte zeigt kaum Wachstum oder gar Rückgang. „Ein Land, das lange Zeit als Motor des europäischen Wachstums galt, wird zunehmend zum Ballast“, urteilen die Analysten des US-Portals. Die stagnierende Wirtschaft wird dabei nicht nur dem aktuellen Kanzler angelastet, sondern als eine schon zuvor begonnene Entwicklung beschrieben.
Deutschlands Wirtschaft im Sturm: Externe Schocks und interne Krisen bedrohen Wachstum
Die Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft sind vielfältig. Bereits während der Präsidentschaft von Donald Trump wurden Spannungen mit China zum ersten Schlag gegen die deutsche Wirtschaft. Ein weiterer schwerer Schlag kam durch das Ende der billigen Gasimporte aus Russland. Deutschland hatte sich jahrelang auf preiswertes Gas aus Russland verlassen, doch diese Abhängigkeit führte zu Problemen, als Russland seine Einnahmen für den Krieg gegen die Ukraine nutzte.
Die Probleme sind jedoch nicht nur extern bedingt. Insbesondere die deutschen Autohersteller, einst „zentrale Säule“ des wirtschaftlichen Erfolgs, stehen unter Druck. Sie verlieren im Bereich der Elektroautos an Boden gegenüber den Chinesen. Zudem droht ihnen in Europa das Ende der Verbrennungsmotoren.
Ein nie endender Krisenmodus – Rückgang bei E-Autos und technologischer Stillstand alarmieren Experten
Helena Fürst, Professorin für Automobilwirtschaft an der Ostfalia-Hochschule, zitiert das Portal mit den Worten: „Nur zwölf Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge in Deutschland sind Elektroautos. Im vergangenen Jahr waren es noch mehr als 20 Prozent.“ Diese rückläufige Entwicklung sorgt für zusätzliche Besorgnis.
Auch die allgemeine Stimmung in der Industrie ist besorgniserregend. „Die Stimmung in der Industrie ist gesunken und eine Trendwende scheint in immer weitere Ferne zu rücken“, so die Analyse von Bloomberg. Deutschland befindet sich laut dem Portal in einem „nie endenden Krisenmodus“, besonders im Energiebereich. Martin Gornig vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung spricht von einem „technologischen Stillstand“. Er betont, dass Deutschland nicht mehr in alte fossile Technologien investieren könne und bislang keine klare Richtung für neue Technologien gefunden habe. Erst wenn diese Herausforderung überwunden sei, könne Deutschland wieder eine Führungsrolle übernehmen.
Düstere Prognosen: Wachstumspaket der Bundesregierung vor Bundestagswahl wirkungslos
Für Bloomberg sind die Aussichten auch aus politischer Sicht düster. Das kürzlich verabschiedete Wachstumspaket der Bundesregierung wird laut dem Portal kaum vor der Bundestagswahl im September 2025 spürbare Auswirkungen haben. Diese Unsicherheit könnte sich negativ auf die politische Stabilität und das Vertrauen der Wähler auswirken.
Insgesamt zeichnet die Analyse ein düsteres Bild der deutschen Wirtschaftslage. Interne und externe Faktoren tragen gleichermaßen zur Stagnation bei. Die Herausforderung liegt nun darin, sowohl technologische als auch wirtschaftspolitische Weichen richtigzustellen, um aus dem Krisenmodus herauszufinden. Nur so kann Deutschland wieder eine stabilisierende Rolle in Europa einnehmen.
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