BayWa kassiert Prognose – US-Politik entzieht Wind- und Solargeschäft die wirtschaftliche Basis

Der Münchner Agrarkonzern BayWa kassiert seine Prognose für das laufende Jahr. Das Unternehmen, das bei der Sanierung stark auf erneuerbare Energien mit Windkraft und Solarenergie setzt, verliert durch die US-Politik entscheidende Einnahmequellen. Präsident Donald Trump kippt zentrale Förderinstrumente der Energiepolitik und entzieht zahlreichen Projekten ihre wirtschaftliche Grundlage. Besonders betroffen ist die Tochtergesellschaft BayWa r.e., die international im Bereich grüner Energien tätig ist (handelsblatt: 06.10.25).


Politische Kehrtwende gefährdet die Prognose

Die bisherige Prognose einer deutlichen Ergebnissteigerung ist nicht länger tragfähig. Der Vorstand streicht die Zielvorgaben sowohl für den Gesamtkonzern als auch für die Tochter BayWa r.e. Trumps „One Big Beautiful Bill Act“ soll den „Inflation Reduction Act“ seines Vorgängers Joe Biden ablösen. Dadurch laufen die Steueranreize für Windkraft- und Solarenergie-Projekte bis 2028 aus. Ohne diese Vergünstigungen verlieren viele Anlagen ihre Rentabilität, Investoren zögern, und geplante Verkäufe geraten ins Stocken.

BayWa streicht Prognose - Trumps Energiepolitik entzieht Geschäft mit erneuerbaren Energien die wirtschaftliche Grundlage.
BayWa streicht Prognose – Trumps Energiepolitik entzieht Geschäft mit erneuerbaren Energien die wirtschaftliche Grundlage

Auch die laufende Sanierung steht nun auf der Kippe. Baywa hatte auf ein kräftiges Wachstum gehofft, nachdem das operative Ergebnis zuletzt bei 10,5 Millionen Euro lag. Doch der politische Kurs in den USA zerstört die Grundlage dieser Erwartungen.

BayWa unter Druck – Prognose neu bewertet

Der Vorstand zieht Konsequenzen und bewertet die Prognose neu. Statt Wachstum steht nun Schadensbegrenzung im Mittelpunkt. Besonders betroffen ist Baywa r.e., die Tochter für erneuerbare Energien, deren Geschäftsmodell stark auf den amerikanischen Markt ausgerichtet war. Der Wegfall der staatlichen Förderung gefährdet zahlreiche Projekte, die nun neu kalkuliert werden müssen.

Einige bereits gestartete Anlagen könnten ihre Wirtschaftlichkeit verlieren. Niedrigere Erträge treffen Betreiber und Käufer gleichermaßen. Das schmälert nicht nur die Gewinne, sondern auch den Wert der Projekte selbst.

Gegenstrategie: Fokus auf Europa und Asien

Trotz der schwierigen Lage bleibt die Sanierung das zentrale Ziel. Der Konzern reagiert mit einer klaren Gegenstrategie: Mehr Projekte in Europa und Asien sollen die Ausfälle kompensieren. Diese Märkte gelten als stabiler und bieten langfristig verlässlichere Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien.

Das Management bleibt entschlossen, die Sanierung bis 2028 erfolgreich abzuschließen. Neue Kooperationen und alternative Finanzierungen sollen die Abhängigkeit von politischen Entscheidungen verringern. Eine angepasste Prognose bildet dafür nun die Grundlage – realistischer, vorsichtiger und international breiter aufgestellt.


Energiewende im Gegenwind

Der Fall Baywa verdeutlicht, wie stark politische Entscheidungen die globale Energiewende beeinflussen. Erneuerbare Energien bleiben ein Wachstumsfeld, doch sie hängen immer stärker von stabilen Förderstrukturen ab. Der Rückzug der US-Unterstützung trifft nicht nur die Windkraft- und Solarenergie-Industrie, sondern gefährdet auch internationale Investitionen.

Trotz der Rückschläge sieht die Baywa Chancen. Die weltweite Nachfrage nach grüner Energie steigt weiter. Mit einer realistischen Prognose und einer klugen Anpassung an neue Märkte will der Konzern Kurs halten und langfristig gestärkt aus der Krise hervorgehen.

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