Bauindustrie in Aufruhr: Wohnungsnot trifft Alt und Jung – Regierung unter Beschuss

Die Bauindustrie ist unzufrieden mit der Regierung. Die Branche hat Probleme und möchte mehr Investitionen. Die Schwierigkeiten beim Bau sind auch gesellschaftlich relevant (Bild: 14.08.23).


Wohnungsbauziel verfehlt: Kritik an der Ampel-Regierung wächst

Mit dem Antritt der Regierung hatte die Ampel große Pläne: 400.000 Wohnungen sollten jedes Jahr entstehen, um Wohnprobleme zu lösen. Aber letztes Jahr entstanden nur etwa 295.000 neue Wohnungen, so das Statistische Bundesamt Ende Juli.

Bauindustrie schlägt Alarm: „Wir haben einen Wirtschaftsminister, der sich nicht um die Wirtschaft kümmert“
Bauindustrie schlägt Alarm: „Wir haben einen Wirtschaftsminister, der sich nicht um die Wirtschaft kümmert“

Es ist unklar, wie viele Wohnungen dieses Jahr entstehen. Schlechte Nachrichten aus der Bauindustrie gab es in den letzten Monaten. Einige glauben, dass sie nicht einmal die Hälfte des geplanten Ziels erreichen.

Führungspersonen aus der Bauindustrie sind sehr unzufrieden und kritisieren die Regierung stark. Peter Hübner, der Chef des Bauindustrieverbandes HDB, kritisierte in der Bild-Zeitung die Minister Robert Habeck und Christian Lindner. „Wir haben einen Wirtschaftsminister, der sich nicht um die Wirtschaft kümmert“, äußerte er und betonte, dass viele Jobs durch diese Politik gefährdet sind. Er meint, die Regierung von SPD, Grünen und Liberalen nimmt einen schlechten wirtschaftlichen Kurs. Sie tut nicht genug, um das Land zu unterstützen.

Streit um Steuervorteile: Bauindustrie im Clinch mit Finanzminister Lindner

Die Baubranche wurde beim Wachstumspaket, nach Ansicht von Bauministerin Klara Geywitz, nicht ausreichend berücksichtigt. Sie forderte Steuervorteile für Baufirmen. Doch Finanzminister Lindner stimmte dagegen.

„Die steuerliche Erleichterung für den Wohnungsbau wäre ein gutes Signal gewesen“, äußerte Hübner in der Bild . Lindner meint jedoch, es sei nicht notwendig, „den Wohnungsbaumotor anzuschmeißen“. Die Bauunternehmen bekommen weniger Aufträge. Viele Investoren und zukünftige Hausbesitzer sind beunruhigt.

Das neu geplante Heizungsgesetz ist eine Ursache für die Unsicherheit. Es sollte vor der parlamentarischen Sommerpause präsentiert werden, wurde aber verschoben. Tim-Oliver Müller, Geschäftsführer des HDB, äußerte in der Wirtschaftswoche, dass die Regierung klare Bedingungen für die Baubranche festlegen muss.


Bauindustrie schlägt Alarm: Drohen Jobverluste und Mangel an altersgerechten Wohnungen?

Laut Müller könnten ohne neue Aufträge viele Arbeitsplätze verloren gehen. Dann würden Fachleute vielleicht nicht mehr in den Beruf zurückkehren. Das würde in der Zukunft zu Problemen führen. Er fordert, dass die Regierung langfristige Bedingungen setzt, bis zu 15 Jahre. Und dafür muss Geld investiert werden.

Müller glaubt, dass es sinnvoll wäre, „die sehr hohen Umweltstandards vorübergehend auszusetzen“. Er argumentierte in der Wirtschaftswoche, dass energiesparende Häuser teurer im Bau sind. Er kritisierte die Grünen, weil sie das größere Bild nicht verstehen würden.

Die Probleme im Bausektor betreffen auch ältere Menschen. Hohe Mieten sind schwierig, und es gibt nicht genug altersgerechte Wohnungen. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt, dass zwei Millionen solcher Wohnungen fehlen.

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