Der Chemiekonzern BASF hat an seinem Standort Schwarzheide in der Lausitz ein Zentrum für die Produktion von Materialien für Lithium-Ionen-Batterien und Batterierecycling eröffnet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert die Anlage gemeinsam mit dem Land Brandenburg mit insgesamt rund 175 Millionen Euro. Minister Robert Habeck (Grüne) lobte vor Ort „ein weiteres Stück Zukunft“ an dem traditionsreichen Standort. Rund 180 neue Arbeitsplätze sollen dort laut BASF entstehen.
BASF investiert Millionen für nachhaltige Batterieproduktion in Europa
Die Anlage sei ein wichtiger Schritt zur Schließung des Kreislaufs in der europäischen Batteriewertschöpfungskette – von der Sammlung gebrauchter Batterien über die Rückgewinnung mineralischer Rohstoffe bis hin zu deren Einsatz in der Produktion neuer Batteriematerialien, erklärte BASF. Die Investition – nach Habecks Angaben mehrere hundert Millionen Euro – unterstreiche, dass der Konzern „an die Zukunft der chemischen Industrie in Europa und in Deutschland“ glaube.
Zur Eröffnung kam am Donnerstag auch der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic. Bund und Land fördern die Anlage im Rahmen des ersten Batterie-Vorhabens von gemeinsamem europäischen Interesse. EU-Mitgliedsländer können Firmen staatliche Beihilfen gewähren, wenn sie mit dem Binnenmarkt vereinbar sind; die EU-Kommission muss dafür ihre Genehmigung erteilen. Sefcovic sagte in Schwarzheide, die EU-Kommission sei bestrebt, ein solides Batterie-Ökosystem in Europa zu schaffen.
Habeck erklärte, das Projekt stehe auch „mustergültig für die laufende Transformation“. Dort, wo lange Zeit Kohle zu Benzin verflüssigt wurde, solle künftig das Aktivmaterial für Elektroauto-Batterien produziert werden. Die jährliche Produktion von Materialien für Batterien könnte für rund 400.000 E-Autos reichen.
BASF entwickelt innovative Anlage zur Rückgewinnung wertvoller Metalle aus Batterien
Dazu kommt die Recyclinganlage für Batterien. BASF erläutert, dass die neue Anlage ausgediente Batterien und Abfälle aus der Batterieproduktion mechanisch zu Schwarzer Masse verarbeiten kann. Die Schwarze Masse enthält demnach wichtige Metalle, wie zum Beispiel Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan, aus denen man wiederum neu Kathodenmaterialien herstellen kann. In einem zweiten Schritt könnten diese wertvollen Metalle auf möglichst nachhaltige Weise chemisch zurückgewonnen und zur Herstellung neuer Kathodenmaterialien verwendet werden.
Bei BASF Schwarzheide arbeiten nach Konzernangaben derzeit knapp 2200 Menschen. BASF produzietrt dort Lacke, Schaumstoffe und technische Kunststoffe. Schwarzheide ist bereits seit mehr als 85 Jahren Chemiestandort. BASF übernahm ihn 1990.
AFP +Blackout-News
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