BASF-Chef: EU-Emissionshandel zerstört Europas industrielle Basis

Europa steht vor einem wirtschaftlichen Kipppunkt. Der Emissionshandel entwickelt sich laut BASF-Chef Markus Kamieth zu einem zentralen Risiko für die Industrie. Während die Klimapolitik in Brüssel neue Belastungen schafft, kämpfen Unternehmen mit steigenden Energiepreisen, wachsender Industriekrise und drohender Deindustrialisierung. Der CO₂-Zertifikatehandel belastet vor allem Produktionsstandorte in Deutschland und gefährdet langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit (zerohedge: 09.11.25).


BASF zwischen Kostendruck und Strukturwandel

Trotz einer globalen Konjunkturerholung steckt der Chemieriese BASF in der Klemme. Der Umsatz im dritten Quartal fiel um drei Prozent, der operative Gewinn um fünf Prozent. 1.400 Stellen sind bereits abgebaut. Besonders am Standort Ludwigshafen spitzt sich der Druck zu, wo 33.000 Beschäftigte um ihre Existenz bangen.

BASF-Chef warnt vor zerstörerischem Emissionshandel und wachsender Industriekrise durch Europas teure Klimapolitik
BASF-Chef warnt vor zerstörerischem Emissionshandel und wachsender Industriekrise durch Europas teure Klimapolitik

Während die US-Wirtschaft fast vier Prozent Wachstum erzielt und China sowie Indien ihre Produktion ausweiten, breitet sich in Europa eine Industriekrise aus. Hohe Stromkosten und ein politisch getriebener Emissionshandel verschärfen die Lage. Unternehmen ziehen in Regionen ab, in denen Energie billiger und Bürokratie geringer ist – eine schleichende Standortverlagerung.

Teurer Emissionshandel als Wachstumsbremse

Kamieth warnt vor einer wirtschaftlichen Abwärtsspirale. Ab 2027 drohen allein BASF jährliche Zusatzkosten von rund einer Milliarde Euro, sobald die Ausnahmeregeln im CO₂-Zertifikatehandel auslaufen. Diese Last trägt ausschließlich die europäische Industrie, während Konkurrenten in Asien oder den USA von solchen Auflagen verschont bleiben.

Die Folge: Investitionen stagnieren, Innovationen stocken, und das industrielle Rückgrat Europas erodiert. Statt marktwirtschaftliche Lösungen zu suchen, verteilt Brüssel neue Subventionen – ein Zeichen fehlender Strategie. Die aktuelle Umweltstrategie der EU entpuppt sich als Bürokratiemonster ohne wirtschaftliche Perspektive.

Wachsende Kritik an der Klimapolitik

Lange mieden Wirtschaftsführer offene Kritik an der Klimapolitik. Doch der Widerstand wächst. Nach Evonik-Chef Christian Kullmann, der das System als „ökonomischen Irrsinn“ bezeichnete, schließt sich nun auch Kamieth an. Beide fordern ein Ende der Einseitigkeit im Emissionshandel und eine Rückkehr zu realistischen Energiepreisen.

Kein anderer Kontinent folgt diesem Kurs. Europa isoliert sich durch seinen Wirtschaftseinbruch zunehmend selbst, während andere Regionen auf Wachstum und Versorgungssicherheit setzen.


Der Klimaklub schrumpft

Internationale Gipfel zeigen, dass der europäische Alleingang an Grenzen stößt. Seit dem US-Ausstieg aus dem Pariser Abkommen steht Brüssel fast allein. Länder wie Indien oder Brasilien priorisieren Jobs und Wohlstand über CO₂-Abgaben. Diese Entwicklung entlarvt die Klimapolitik der EU als überzogene Umweltstrategie, die weder globalen Einfluss noch ökonomische Stabilität sichert.

Zugleich wächst der Klima-Sozialfonds in Brüssel, der jährlich zehn Milliarden Euro an Haushalte und Betriebe verteilt – ein indirektes Eingeständnis der Folgen, die die eigene Politik auslöst.

Versteckte Kosten, reale Verluste

Hinter Steuern, Subventionen und Abgaben entsteht ein undurchsichtiges Geflecht. Experten schätzen, dass vier bis fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in ineffiziente Klimaprojekte fließen. Der Kapitalabfluss lähmt die Innovationskraft. Produktionsverlagerungen ins Ausland beschleunigen die Deindustrialisierung.

Pro Jahr gehen so bis zu 200 Milliarden Euro an produktivem Kapital verloren. Damit verschärft sich nicht nur die Industriekrise, sondern auch der soziale Druck in Europa.

Politische Kontrolle und Schweigen

Wie schon beim Thema Atomkraft bleibt die öffentliche Diskussion über Alternativen weitgehend aus. Während weltweit neue Reaktoren entstehen, herrscht in Deutschland Schweigen. Brüssel steuert eine zentralisierte Klimawirtschaft, in der der Emissionshandel zur Einnahmequelle geworden ist.

Unter dem Deckmantel moralischer Verantwortung entsteht ein System, das Unternehmen stranguliert und Bürger finanziell ausbluten lässt.

Europas Zukunft auf der Kippe

Ohne Kurswechsel droht Europa eine wirtschaftliche Eiszeit. Der anhaltende Wirtschaftseinbruch und die hohen Energiepreise zerstören die Basis des Wohlstands. Nur eine realistische Klimapolitik kann verhindern, dass die Standortverlagerung zur Norm und der CO₂-Zertifikatehandel zum Symbol wirtschaftlicher Selbstschädigung wird.

Markus Kamieths Worte sind Warnung und Mahnung zugleich: Europa darf seinen industriellen Kern nicht dem ideologischen Emissionshandel opfern.

Lesen Sie auch:

Nach oben scrollen