Autozulieferer Brose baut fast 1000 Stellen ab

Die Automobilbranche befindet sich in einer schwierigen Phase, und viele Zulieferer spüren die Auswirkungen. Jetzt ist auch Brose betroffen. Das fränkische Familienunternehmen plant den Abbau von 950 Stellen. Betroffen sind vor allem die sogenannten Hochlohnstandorte (ntv: 14.10.24).


Stellenabbau bei Brose: Die Hintergründe

Der Verwaltungsratsvorsitzende von Brose, Michael Stoschek, gab in einem Interview bekannt, dass knapp 1000 der weltweit rund 32.000 Arbeitsplätze wegfallen sollen. „Unsere Führung plant den Abbau von 950 Stellen in der Administration an Hochlohnstandorten“, so Stoschek. Dabei steht vor allem die Effizienz im Fokus. Denn die Produktionsstätten mit hochautomatisierten Anlagen seien derzeit nicht ausreichend ausgelastet. Diese Situation lässt sich kurzfristig nicht ändern, was die Entscheidung beeinflusst.

Die Automobilzulieferer-Branche in der Krise - Brose kündigt den Abbau von 950 Stellen im „Hochlohnland“ Deutschland an
Die Automobilzulieferer-Branche in der Krise – Brose kündigt den Abbau von 950 Stellen im „Hochlohnland“ Deutschland an
Bild: StörfixCC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Die geplanten Maßnahmen betreffen nicht nur die Belegschaft. Zusätzlich sollen externe Partner in das Unternehmen eingebunden werden. Hierbei ist offen, ob es sich um Joint Ventures oder andere Beteiligungsmodelle handeln wird.

Umstrukturierungen im Unternehmen

Michael Stoschek betonte zudem die Notwendigkeit einer strafferen Organisation. Die Führungsspannen sollen vergrößert und Hierarchien abgebaut werden. Diese Schritte sollen das Unternehmen effizienter machen. Stoschek, der sich erst vor einigen Monaten aus der operativen Führung zurückgezogen hatte, ist nun als Vorsitzender des neuen Verwaltungsrates wieder aktiv. Dieser Verwaltungsrat hat umfassende Weisungsbefugnisse gegenüber dem Management und ermöglicht der Eigentümerfamilie, stärkeren Einfluss auf die strategischen Entscheidungen zu nehmen.

Die Eigentümerstruktur von Brose ist besonders. Das Unternehmen befindet sich komplett in Familienbesitz. Die Familien Volkmann und Stoschek teilen sich jeweils 50 Prozent der Anteile, wobei Michael Stoschek zehn Prozent der Gesamtanteile hält.


Zukünftige Entwicklungen bei Brose

Auch in Bezug auf die Eigentümerstruktur sind Änderungen geplant. Michael Stoschek erklärte, dass Brose offen für neue Partnerschaften ist. „Brose ist das einzige Unternehmen dieser Größe, in dem vier Einzelpersonen allein das gesamte wirtschaftliche Risiko tragen“, so Stoschek weiter. Diese Situation möchte man künftig ändern, um das Risiko breiter zu verteilen. Dabei bleibt jedoch offen, in welcher Form dies geschehen soll. Ob durch ein Joint Venture oder eine Beteiligung, wird sich laut Stoschek erst noch zeigen.

Blick nach vorn

Die Herausforderungen für die Automobilindustrie und ihre Zulieferer bleiben groß. Mit den geplanten Maßnahmen stellt sich Brose auf diese schwierige Situation ein. Die Einbindung von Partnern könnte dabei eine wichtige Rolle spielen, um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Wie sich die Entscheidungen auswirken, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist jedoch, dass Brose entschlossen ist, sich anzupassen und neu zu positionieren.

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