Amazon setzt auf Atomkraft – zwölf Mini-Reaktoren sollen den CO2-Fußabdruck senken

Amazon startet ein ehrgeiziges Energieprojekt, um seinen CO2-Fußabdruck massiv zu verringern. Der Konzern setzt dabei auf Atomkraft, konkret auf modulare Mini-Reaktoren, die im US-Bundesstaat Washington entstehen. Ziel ist eine höhere Energieeffizienz und mehr Nachhaltigkeit in der eigenen Stromversorgung. Mit der geplanten Kernenergie-Anlage will Amazon langfristig seine Klimabilanz verbessern und unabhängiger von fossilen Brennstoffen werden (newatlas: 20.10.25).


Fortschrittliche Reaktoren für eine bessere Klimabilanz

Das Projekt trägt den Namen Cascade Advanced Energy Facility und entsteht außerhalb von Richland. Im ersten Bauabschnitt sollen vier Reaktoren des Typs Xe-100 ans Netz gehen, später wächst die Anlage auf zwölf Module mit insgesamt 960 Megawatt Leistung. Die moderne SMR-Technologie erlaubt es, einzelne Komponenten in Fabriken vorzufertigen – das spart Zeit, Geld und verbessert die Energieeffizienz.

Amazon plant Mini-Reaktoren, um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu steigern und den CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren
Amazon plant Mini-Reaktoren, um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu steigern und den CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren

Amazon hat 2024 rund 500 Millionen US-Dollar in X-energy investiert, den Hersteller der Xe-100-Reaktoren. Diese neue Generation von Mini-Reaktoren basiert auf Kernenergie, die nahezu CO₂-frei arbeitet. Die Reaktoren nutzen den Brennstoff TRISO, der selbst extremen Temperaturen standhält. Durch Flüssigsalz-Kühlung entsteht ein besonders stabiles System, das Sicherheit und Umweltverantwortung vereint.

CO2-Fußabdruck senken durch saubere Atomkraft

Amazon betont, dass die Anlage langfristig helfen soll, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig die Klimabilanz des Unternehmens zu verbessern. Bis 2039 sollen über fünf Gigawattstunden Strom ins US-Netz eingespeist sein. Diese Menge reicht, um bis zu 3,8 Millionen Haushalte mit Energie zu versorgen.

Mit der Atomkraft will Amazon seine Rechenzentren und KI-Anwendungen stabil mit Strom versorgen. Die Kombination aus Nachhaltigkeit und technischer Innovation gilt als entscheidender Schritt in Richtung klimaneutraler Energieversorgung.

Kooperation und Ausbildung als Zukunftsstrategie

Um die Umsetzung zu beschleunigen, arbeitet Amazon mit Doosan Enerbility und Korea Hydro & Nuclear Power zusammen. Beide Unternehmen liefern wesentliche Bauteile für die neue SMR-Technologie. Parallel dazu entsteht am Columbia Basin College in Pasco ein Energy Learning Center. Dort werden Fachkräfte geschult, um den sicheren Betrieb der Mini-Reaktoren zu gewährleisten. Ein hochmoderner Simulator, der 2025 starten soll, bildet die Steuerzentrale eines Xe-100 ab und vermittelt praxisnahes Wissen zur Kernenergie.

Diese Investition in Bildung zeigt, dass Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei Amazon mehr als Schlagworte sind – sie bilden das Fundament einer langfristigen Strategie.


Umweltverantwortung als Teil der digitalen Zukunft

Der Baubeginn ist für Ende der 2020er-Jahre vorgesehen, die Inbetriebnahme für die 2030er-Jahre. Die Anlage in Washington dient als Pilotprojekt für weitere Standorte. Durch die Kombination aus SMR-Technologie, internationaler Kooperation und gezielter Ausbildung entsteht ein Modell, das Energieeffizienz mit Umweltverantwortung vereint.

Amazon setzt damit ein Zeichen: Atomkraft kann Teil einer nachhaltigen Zukunft sein, wenn sie sicher, modular und klimafreundlich eingesetzt wird. So könnte der Konzern in den kommenden Jahren eine neue Ära energieautarker Digitalinfrastruktur einläuten – und zugleich seinen CO2-Fußabdruck dauerhaft senken.

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