ADAC-Analyse deckt auf: Kleine Elektroautos fast doppelt so teuer wie Verbrenner

Die Diskussion über den Wandel zu Elektroautos ist intensiv. Eine aktuelle Analyse des ADAC zeigt, dass die Antwort auf die Frage nach den Vorteilen komplexer ist als erwartet. Kritische Stimmen mehren sich, denn die wirtschaftlichen und praktischen Nachteile der Elektromobilität sind erheblich (focus: 12.07.24).


ADAC-Analyse enthüllt: Kleine Elektroautos doppelt so teuer wie Verbrenner

Beim Autokauf berücksichtigen die meisten Verbraucher den Kaufpreis und die Betriebskosten. Diese Faktoren bieten jedoch nicht das ganze Bild. Die Total Cost of Ownership (TCO), die den Wertverlust und die Wartungskosten einschließt, zeigt die wahren Kosten eines Fahrzeugs genauer. Hier offenbart sich ein problematischer Trend: Kleine Elektroautos sind oft erheblich teurer als ihre benzinbetriebenen Pendants.

ADAC-Analyse deckt auf: Kleine Elektroautos fast doppelt so teuer wie Verbrenner. Elektromobilität für viele Verbraucher unattraktiv
ADAC-Analyse deckt auf: Kleine Elektroautos fast doppelt so teuer wie Verbrenner. Elektromobilität für viele Verbraucher unattraktiv
Bild: KI-generiert

Die ADAC-Analyse ergab, dass kleine Elektroautos oft nicht kostenkonkurrenzfähig sind. Andere Elektrofahrzeugklassen schnitten in Bezug auf die Kosten jedoch besser ab als benzinbetriebene Fahrzeuge. „Der Preisunterschied zwischen den Verbrenner-Varianten und ihren Elektro-Pendants – selbst nach Abzug der Fördersumme – ist eklatant“, so der ADAC. Der VW eUp! kostet derzeit 29.995 Euro, also mehr als das Doppelte des Preises seiner Benzinversion. Ähnliche Trends zeigen sich bei Modellen wie dem Opel Corsa und dem Fiat 500. Solche Preisunterschiede machen Elektroautos für viele unerschwinglich und werfen ernsthafte Fragen zur Preisgestaltung auf.

ADAC-Studie: Warum kleine Elektroautos trotz hoher Dieselpreise teurer sind – Überraschende Zahlen enthüllt

Selbst bei einem Dieselpreis von zwei Euro pro Liter bleiben die Gesamtkosten für den Besitz eines kleinen Elektroautos höher. Dies liegt teilweise an den höheren Abschreibungen, die selbst niedrigere Stromkosten nicht langfristig ausgleichen können. Hier zeigt sich eine Schwachstelle der Elektromobilität, die oft übersehen wird: Die realen Betriebskosten sind höher als erwartet.

Doch es gibt auch positive Nachrichten für EV-Interessierte. Der ADAC rechnet vor: „Vergleicht man den Golf 1.5 eTSI Life DSG (110 kW) mit seinem elektrischen Pendant ID.3 Pro (58 kWh/150 kW), dann ist der ID.3 mit rund 33.000 Euro (nach Abzug der Fördersumme von 6750 Euro) knapp 2000 Euro günstiger in der Anschaffung als der Golf (34.970 Euro).“ Diese Einsparungen relativieren sich jedoch schnell, wenn man die Wartung und den Wertverlust berücksichtigt.


ADAC warnt: Elektroautos oft nur bei niedrigen Strompreisen günstiger

Die Vollkosten spielen eine wichtige Rolle, insbesondere bei steigenden Strompreisen. Im mittleren Segment hat das durchschnittliche Elektroauto bei einem Strompreis von bis zu 80 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) immer noch Kostenvorteile, selbst wenn die Benzinpreise auf 1,50 Euro steigen. In der oberen Mittelklasse ist ein Elektroauto jedoch nur dann besser als ein Benziner, wenn der Strompreis unter 70 ct/kWh liegt und der Benzinpreis 1,50 Euro beträgt. Diese Rechnung zeigt, dass die Vorteile der Elektromobilität stark von externen Faktoren wie Strom- und Benzinpreisen abhängen.

Mobilität müsse bezahlbar bleiben, fordert der ADAC. Vor allem im Kleinwagensegment müssen die Preise noch stark sinken. Ansonsten bleibt die Elektromobilität für viele Verbraucher unattraktiv und unerschwinglich.

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