Eine neue Analyse des Vergleichsportals Switcher.ie deckt auf: An Ladesäulen zahlen E-Auto-Fahrer in Deutschland europaweit die höchsten Strompreise. Während Benzin- und Dieselpreise noch moderat erscheinen, schnellen die Kosten für Elektromobilität deutlich in die Höhe. Die Studie vergleicht Haushaltsstromtarife für Elektroautos in fast allen europäischen Ländern – mit einem ernüchternden Ergebnis für den deutschen Markt (auto-motor-und-sport: 13.06.25).
Strompreise an Ladesäulen im EU-Vergleich
In Deutschland kostet die Kilowattstunde durchschnittlich 39 Cent. Für eine Strecke von 100 Kilometern summieren sich die Stromkosten auf 7,06 Euro. Eine komplette Batterieladung schlägt mit 25,73 Euro zu Buche.

Dänemark und Irland folgen auf den Plätzen zwei und drei – mit ähnlich hohen Preisen. In Frankreich, Belgien und Tschechien fallen die Ladekosten bereits spürbar niedriger aus. Finnland, als zehntplatzierter Staat, kommt auf 27 Cent pro Kilowattstunde, was 4,88 Euro pro 100 Kilometer entspricht. Im europäischen Durchschnitt liegen die Kosten bei nur 3,79 Euro.
Norwegen und Niederlande bieten günstige Alternativen
Ein deutlich günstigeres Bild zeigen Norwegen und die Niederlande. Dort kostet die Kilowattstunde lediglich 19 bzw. 22 Cent. Die Folge: Die Ausgaben für Strom sinken auf unter die Hälfte des deutschen Niveaus. Auch Länder wie die Türkei, Georgien und der Kosovo bieten besonders niedrige Strompreise. Dort liegen die Kosten pro Kilowattstunde teils unter zehn Cent – an privaten Ladesäulen ebenso wie bei der Haushaltsladung.
Studie basiert auf realen Verbrauchsdaten
Die Datengrundlage stammt von Eurostat. Für die Vergleichsstudie dienten die 25 meistverkauften E-Autos in Europa im Jahr 2024. Alle Berechnungen beziehen sich auf das Laden zu Hause. Öffentliche Ladesäulen und Schnellladesysteme an Autobahnen blieben außen vor. So ergibt sich ein realistisches Bild typischer Ladeprofile im Alltag.
Deutschland zahlt Rekordpreise beim Strom
Deutschlands Spitzenposition bei den Strompreisen hat strukturelle Ursachen. Hohe Netzentgelte, Steuern und Umlagen treiben die Preise in die Höhe. Hinzu kommt die Energiewende, bei der Subventionen für den Umbau des Strommarkts auf die Verbraucherpreise umgelegt werden. Damit steigen auch die Kosten an privaten Ladesäulen – und bremsen die Verbreitung der Elektromobilität.
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