500-Millionen-Flop: Warum die Vertical-Farm eines Tech-Milliardärs scheiterte

Larry Ellison, Chef von Oracle, wollte mit einer Vertical-Farm die nachhaltige Landwirtschaft revolutionieren. Sein Vertical-Farming-Projekt endete jedoch als teures Fiasko. Die Idee klang vielversprechend: Auf begrenztem Raum sollten moderne Technologien wie Hydroponik und Aquaponik eine effiziente Nahrungsmittelproduktion ermöglichen. Doch zahlreiche Probleme führten dazu, dass der Plan nicht aufging (agrarheute: 28.02.25).


Millionenprojekt ohne landwirtschaftliches Know-how

Statt Experten einzubeziehen, verließ sich Ellison auf Trial-and-Error. Seine Initiative zur vertikalen Landwirtschaft startete mit Sensei, einem Start-up, das Pflanzen in gestapelten Ebenen anbauen sollte. Sensoren sollten das Wachstum überwachen, automatisierte Systeme die Ernte steuern.

Die Vertical-Farm von Larry Ellison wollte Nachhaltigkeit fördern, doch hohe Kosten und technische Probleme führten zum Misserfolg
Die Vertical-Farm von Larry Ellison wollte Nachhaltigkeit fördern, doch hohe Kosten und technische Probleme führten zum Misserfolg
Bild KI-generiert

Doch die Realität sah anders aus. Praktische Herausforderungen und logistische Fehler erwiesen sich als schwerwiegender als gedacht.

Hightech-Landwirtschaft ohne Sonnenstrom

Die ersten Farmen entstanden auf Lanai, einer Insel, die Ellison gehört. Die Idee: energieautarkes Wirtschaften dank Solarstrom. Doch die Kosten der Solaranlagen explodierten von geplanten 12 Millionen auf 50 Millionen Dollar. Zudem riss der starke Wind die Dächer der Gewächshäuser ab. Tesla, als Partner eingebunden, konnte diese Probleme nicht lösen. Statt Sonnenstrom kamen Dieselgeneratoren zum Einsatz. Das Ziel der Nachhaltigkeit war damit verfehlt. Ohne eine verlässliche Energiequelle konnten die komplexen Systeme nicht effizient arbeiten.

Technische Pannen und unfruchtbare Böden

Nicht nur das Energiekonzept scheiterte. Auch die Hightech-Komponenten versagten. Ohne funktionierendes WLAN konnten Sensoren und Kameras die Pflanzen nicht überwachen. Fensterläden ließen sich nicht automatisch steuern, und die Bodenqualität stellte sich als weiteres Hindernis heraus. Der einstige Ananasanbau hatte die Erde ausgelaugt. Am Ende gediehen nur Salat und Kirschtomaten in der Vertical-Farm. Eine breit angelegte Produktion verschiedener Lebensmittel war nicht realisierbar. Damit blieb das Projekt weit hinter seinen eigenen Ansprüchen zurück.

Hinzu kamen logistische Schwierigkeiten. Die Farm lag weit entfernt von den Hauptmärkten, was den Transport verteuerte. Ohne eine durchdachte Lieferkette konnten die Produkte nicht wettbewerbsfähig angeboten werden. Die Kombination aus technischen, wirtschaftlichen und agrarischen Problemen machte die Vertical-Farm zu einem Verlustgeschäft.


Neuausrichtung mit Robotern

Trotz des Fehlschlags gibt Sensei nicht auf. Neue Tests laufen in Südkalifornien. In Burbank erprobt das Unternehmen eine automatisierte Landwirtschaft mit Robotern. Ziel ist ein skalierbares, profitables Modell für Indoor-Farming. Ob dieser Ansatz erfolgreicher sein wird, bleibt abzuwarten. Können Roboter die Probleme einer Vertical-Farm wirklich lösen? Das Unternehmen setzt alles auf diese Strategie.

Die Lektion aus dem Fehlschlag auf Lanai ist klar: Hochtechnologie allein reicht nicht, um nachhaltige Landwirtschaft zu ermöglichen. Erfolgreiche Agrarprojekte erfordern fundiertes Wissen, sorgfältige Planung und realistische Erwartungen. Die Zukunft der Vertical-Farm hängt davon ab, ob es gelingt, diese Faktoren besser zu berücksichtigen.

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Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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