Der britische Energiekonzern BP hat beschlossen, seine Investitionen in erneuerbare Energien drastisch zu reduzieren und wieder verstärkt auf Öl- und Gasprojekte zu setzen. Dieser Strategiewechsel erfolgt unter dem Druck von Investoren, insbesondere des Hedgefonds Elliott Management, der kürzlich einen Anteil von knapp fünf Prozent an BP erworben hat. Die Investoren fordern eine höhere Profitabilität und drängen das Unternehmen zur Rückkehr zu fossilen Brennstoffen (theguardian: 26.02.25).
Milliarden für Öl und Gas – Kürzungen bei Erneuerbaren
Im Zuge dieser Neuausrichtung plant BP, seine jährlichen Ausgaben für Öl- und Gasprojekte auf rund zehn Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Im Gegensatz dazu sollen die Investitionen in erneuerbare Energien und andere kohlenstoffarme Technologien auf 1,5 bis 2 Milliarden US-Dollar pro Jahr gesenkt werden. Dies entspricht einer Kürzung um mehr als fünf Milliarden US-Dollar im Vergleich zu den vorherigen Plänen.
Zudem erwägt BP den Verkauf von Geschäftsbereichen wie Castrol (Schmierstoffe) und Lightsource (Solarenergie). Diese Maßnahmen sollen dem Unternehmen ermöglichen, sich stärker auf renditestarke Projekte zu konzentrieren.
Kehrtwende nach grünen Ambitionen
Ursprünglich hatte sich BP mit der Kampagne „Beyond Petroleum“ als Vorreiter im Übergang zu erneuerbaren Energien positioniert. Die damaligen Pläne sahen eine drastische Reduzierung der Öl- und Gasproduktion sowie eine massive Expansion im Bereich der erneuerbaren Energien vor. Doch finanzielle Herausforderungen und frühere Krisen, wie die „Deepwater Horizon“-Katastrophe, zwangen das Unternehmen, viele dieser Vorhaben zurückzustellen.
Investoreninteressen vs. Klimaziele
Die Entscheidung von BP verdeutlicht die Konflikte, denen traditionelle Energieunternehmen ausgesetzt sind. Auf der einen Seite stehen kurzfristige finanzielle Erwartungen der Investoren, auf der anderen Seite langfristige globale Klimaziele. Während einige Wettbewerber weiterhin an grünen Strategien festhalten, setzt BP nun auf eine konservativere Ausrichtung, die kurzfristig höhere Gewinne verspricht. Ob sich dieser Strategiewechsel langfristig auszahlt oder BP damit seine Zukunftsfähigkeit riskiert, bleibt abzuwarten.
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