Das Sun Cable Projekt Singapur mit Solarstrom aus Australien zu versorgen gescheitert

Das Sun Cable-Projekt sollte, ähnlich wie das Desertec-Projekt vor ihm, eine revolutionäre Lösung für den globalen Energiebedarf bieten. Doch wie Desertec scheiterte auch Sun Cable an einer Kombination aus technischen, finanziellen und diplomatischen Herausforderungen (efahrer: 14.08.24). Beide Projekte zielten darauf ab, riesige Mengen an Solarenergie aus sonnenreichen, aber abgelegenen Regionen zu nutzen und diese über weite Entfernungen hinweg zu transportieren. Trotz des vielversprechenden Ansatzes endeten sie in einer Enttäuschung, die zeigt, wie schwierig es ist, visionäre Energieprojekte in die Realität umzusetzen.


Parallelen zu Desertec: Große Visionen, ähnliche Hürden

Desertec, ein in den 2000er-Jahren initiiertes Projekt, hatte das Ziel, Solarstrom aus der Sahara nach Europa zu leiten. Diese Idee, Sonnenenergie aus den Wüsten Nordafrikas zu gewinnen und über tausende Kilometer lange Stromleitungen nach Europa zu transportieren, klang visionär. Doch das Projekt scheiterte letztlich an vielen der gleichen Faktoren, die nun auch Sun Cable zu Fall brachten: technische Komplexität, enorme Kosten und politische Widerstände.

Das Sun Cable-Projekt und seine Parallelen zum Desertec-Projekt: Visionäre Lösung für den globalen Energiebedarf an der Realität gescheitert
Das Sun Cable-Projekt und seine Parallelen zum Desertec-Projekt: Visionäre Lösung für den globalen Energiebedarf an der Realität gescheitert
Bild: Ki-generiert

Sun Cable folgte einem ähnlichen Pfad. Es sollte ein gigantisches Solarfeld in Nordaustralien errichtet werden, das 15 Prozent des Strombedarfs von Singapur decken sollte. Ein 4.300 Kilometer langes Hochseekabel sollte die Energie über Indonesien nach Singapur transportieren. Doch wie bei Desertec zeigten sich schnell die Grenzen solcher Megaprojekte. Die technische Umsetzung, insbesondere der Bau und die Wartung einer so langen Untersee-Stromleitung, stellte eine immense Herausforderung dar. Zudem hätten internationale Gewässer und Hoheitsgebiete mehrerer Länder durchquert werden müssen, was umfangreiche diplomatische Verhandlungen erforderte.


Technische und finanzielle Herausforderungen

Wie bei Desertec waren auch beim Sun Cable-Projekt die technischen Hürden immens. Die Idee, Energie über tausende Kilometer zu transportieren, erfordert nicht nur modernste Technologie, sondern auch enorme Investitionen. Diese Investitionen führten zu Meinungsverschiedenheiten unter den Hauptinvestoren. Während einige weiterhin an das Potenzial des Projekts glaubten, setzten andere wie Investor Andrew Forrest zunehmend auf alternative Technologien wie die Umwandlung und den Transport von Wasserstoff. Diese Uneinigkeit, gepaart mit den bereits bestehenden finanziellen und technischen Schwierigkeiten, führte letztlich zum Bruch und zum Scheitern des Projekts.

Auch finanzielle Aspekte spielten eine zentrale Rolle. Beide Projekte, Desertec und Sun Cable, verlangten nach gigantischen Summen, die nur durch internationale Zusammenarbeit und massive Investitionen aufgebracht werden konnten. Doch die Frage, ob solche Projekte jemals rentabel betrieben werden können, blieb stets im Raum. Letztlich entschieden sich die Geldgeber, ihre Mittel zurückzuziehen, als sich abzeichnete, dass die Risiken und Herausforderungen möglicherweise die erwarteten Gewinne übersteigen könnten.

Politische Realitäten und Energiesicherheit

Ein weiterer zentraler Faktor, der sowohl Desertec als auch Sun Cable scheitern ließ, war die politische Realität. Großprojekte, die über mehrere Ländergrenzen hinweg operieren, sind naturgemäß anfällig für geopolitische Spannungen.

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